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Ein dicker und spannender Bildroman, ganz ohne Worte In wunderbar intensiven Bildern erschafft Blexbolex eine kindliche Welt, in der Trotz und Eifersucht, Sehnsucht und Liebe, Tränen und Freude, Mensch und Tier sowie Traum und Wirklichkeit noch ganz nah beieinander liegen. Die großen Ferien verbringt das kleine Mädchen immer beim Großvater. Doch in diesem Jahr hat der Großvater einen Spielgefährten für das Mädchen angeschleppt: einen Elefanten! Nicht nur, dass das Mädchen jetzt alles teilen muss, vor allem den Großvater, sondern obendrein macht der tollpatschige Elefant auch noch alles kaputt.…mehr

Produktbeschreibung
Ein dicker und spannender Bildroman, ganz ohne Worte In wunderbar intensiven Bildern erschafft Blexbolex eine kindliche Welt, in der Trotz und Eifersucht, Sehnsucht und Liebe, Tränen und Freude, Mensch und Tier sowie Traum und Wirklichkeit noch ganz nah beieinander liegen. Die großen Ferien verbringt das kleine Mädchen immer beim Großvater. Doch in diesem Jahr hat der Großvater einen Spielgefährten für das Mädchen angeschleppt: einen Elefanten! Nicht nur, dass das Mädchen jetzt alles teilen muss, vor allem den Großvater, sondern obendrein macht der tollpatschige Elefant auch noch alles kaputt. Mit allen Mitteln versucht das Mädchen, ihren Kopf durchzusetzen, doch schon bald merkt sie, dass sie nun mal nicht allein auf dieser Welt ist ...
Autorenporträt
Blexbolex,
Blexbolex, mit bürgerlichem Namen Bernard Granger und geb. 1966, hat schon als Kind begonnen, Comics zu zeichnen. Nach einem Kunststudium hat er in Paris in einem Comic-Verlag gearbeitet, Graphic Novels gezeichnet und mehr und mehr auch Kinderbücher gemacht. Leute war 2008 das erste Buch, das im neuen Verlag Jacoby & Stuart erschien. Es wurde sogleich von der Stiftung Buchkunst zum Schönsten Buch der Welt gekürt und für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Blexbolex lebt in Leipzig.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.09.2018

NEUES REISEBUCH

Für den Tisch Das Mädchen steht sehr aufrecht, fast heroisch da, wie die Skulptur eines sozialistischen Arbeiters. Und dennoch wirkt diese Figur auch niedlich und verspielt, mit Strohhut auf dem Kopf und einer Fuchsmaske, offenbar nach dem Spiel heruntergezogen vor der Brust. Leuchtende Punkte beleben die Szene, eine Bergwiese, sie leuchten wie Sterne oder Glühwürmchen - am hellen Tag. Das ist möglich, denn: Wir befinden uns im märchenhaften Reich der großen, unendlich wirkenden Ferien.

"Unsere Ferien" heißt das spektakuläre neue Buch des Künstlers und Illustrators Blexbolex dann auch, und diese zwei Wörter sind schon der ganze Text. Die Geschichte, die hier auf 130 Seiten erzählt wird, kommt ohne Worte aus. Sie berichtet von ganz großen Ferien mit ganz vielen Eindrücken ausschließlich in Bildern - aber was für Bilder! Die kunstvolle Siebdrucktechnik mit großen einfarbigen Flächen hat bisweilen die Anmutung von eleganten Scherenschnitten. Diese Optik weckt Kindheitserinnerungen - bei denen, die das Buch vorlesen oder vielmehr: zeigen dürfen. Man kann mit diesen Bildern träumen und Geschichten ausdenken.

Ein Mädchen fährt über die Ferien zum Großvater. Sie spielen am See, sie kleiden sich zum Spaziergang an, beobachten Züge. Doch plötzlich steht die Kleine nicht mehr allein im Mittelpunkt: Offenbar hat Opa einen Elefanten angeschafft. Der sorgt für Aufruhr, beim Essen, im Garten, vor der Spielkonsole. Traum und Realität vermischen sich, das Mädchen ist plötzlich kleiner als das Rüsseltier, dann wieder muss es ihn und Opa aus einem reißenden Fluss retten. Die innere Wahrheit ist immer die gleiche: Hier lernt jemand, dass man sich arrangieren muss und nicht allein auf der Welt ist. Und trotzdem geht der wunderbare, traumhafte Feriensommer weiter.

Der Zeichner Blexbolex ist ein Star der internationalen Comic-Szene. Die lebt bekanntlich vor allem in Frankreich und in Belgien. Und er wurde auch im Norden Frankreichs, nahe der belgischen Grenze, als Bernard Granger geboren, lebt heute allerdings in Leipzig. Sein Stil erinnert diesmal an "Krtek", den "kleinen Maulwurf" des Grafikers Zdenek Miler, aber Blexbolex ist ein Multitalent, er hat auch schon flächig-modernistisch gearbeitet oder sich an Klee und Kandinsky orientiert. Sein Comic "Leute" von 2008 war eine gezeichnete Parodie der Porträts des Fotokünstlers August Sander: Da wurden Gesichter verschiedener Typen und Berufe gezeigt, aber mit Humor: Der Anstreicher fällt fast von der Leiter, der Sprayer hinterlässt Chaos an der Wand, die Akrobatin ist verknotet. Alles so cool-schematisch, als gehe es um neue Verkehrszeichen. Genial und mit Idee. Und genau diesen Geist hat auch "Unsere Ferien".

Es geht um die endlosen Tage des Sommers, die Hitze, ums Bootfahren auf dem See und um Gartenpartys. Aber die Melancholie, dass alles ein Ende haben muss, schwingt doch die ganze Zeit mit: in den Farben nämlich. Herbsttöne überwiegen, Braun und Grün, vieles ist in eine träumerische Nacht getaucht, die Felder schimmern beige, und das Weinrot von Sofa und Teppich bleibt immer sanft. Einmal spielt der Elefant mit einem bunten Wasserball. Da merkt man auf, weil es zum ersten Mal knallige Töne zu sehen gibt.

"Unsere Ferien" ist schon als Erinnerung angelegt, wie ein Traum von ein paar hellen, aufregenden Wochen, die man selbst als Kind erlebt hat. So ist es das perfekte Buch für den Abgesang auf einen großen, besonderen Sommer. Also genau für jetzt.

Thomas Lindemann

Blexbolex: "Unsere Ferien". Jacoby & Stuart, Berlin, 132 Seiten, 22 Euro

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