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In seinem neuen Buch gedenkt Friedrich Kittler der Unsterblichen, die sein Leben und Denken freundschaftlich begleitet haben. Ihre Namen stehen nicht nur in den Sternen, sondern auch zwischen und in den Zeilen seiner eigenen Texte, in denen sie unabschließbare Geistergespräche führen. Das erste Kapitel erinnert an Alberti, diesen Künstleringenieur, dem wir nicht nur das neuzeitliche Subjekt verdanken, sondern auch das Wissen um seine Unhaltbarkeit. Es folgen der großer Mathematiker des 17. Jahrhunderts Pierre de Fermat und der einzigartige Leibniz, bevor ein Tigersprung ins 20. Jahrhundert zu…mehr

Produktbeschreibung
In seinem neuen Buch gedenkt Friedrich Kittler der Unsterblichen, die sein Leben und Denken freundschaftlich begleitet haben. Ihre Namen stehen nicht nur in den Sternen, sondern auch zwischen und in den Zeilen seiner eigenen Texte, in denen sie unabschließbare Geistergespräche führen. Das erste Kapitel erinnert an Alberti, diesen Künstleringenieur, dem wir nicht nur das neuzeitliche Subjekt verdanken, sondern auch das Wissen um seine Unhaltbarkeit. Es folgen der großer Mathematiker des 17. Jahrhunderts Pierre de Fermat und der einzigartige Leibniz, bevor ein Tigersprung ins 20. Jahrhundert zu dem Begründer der Kybernetik Norbert Wiener, zu Alan Turing, Claude Shannon und Niklas Luhmann reicht. Unterbrochen vom wahnsinnigen Conrad Ferdinand Meyer stellt sich als Irrenarzt der Doktor Lacan ein, gefolgt vom schweigenden Gelächter Michel Foucaults. Am Schluß nur Geistergespräche über das Reden und das Schweigen, über Hades und Persephone. Aus dem Inhalt Leone Battista Alberti Pierre de Fermat Gottfried Wilhelm Leibniz Norbert Wiener Alan Turing Claude Shannon Niklas Luhmann Conrad Ferdinand Meyer Jacques Lacan Michel Foucault Sokrates, Kratylos Hades und Persephone
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Autorenporträt
Prof. Dr. phil. Friedrich Kittler studierte Germanistik, Romanistik und Philosophie an der Universität Freiburg/Breisgau. Seit 1993 Inhaber des Lehrstuhls für Ästhetik und Geschichte der Medien am Seminar für Ästhetik der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 1985 Buchveröffentlichungen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.11.2004

Hinweis

REITKUNST. Ein Bote reitet durchs Tor. Die einen fragen, welches Pferd er reitet, die anderen, welche Botschaft er bringt. Friedrich Kittler hält es als philosophierender Technologieforscher, der er als Kulturwissenschaftler an der Berliner Humboldt-Universität ist, zumeist mit den Pferden, dem Sattelzeug und der Büchse. Aber für das Überbringen von Botschaften ist auch die Reitkunst selber ein entscheidender Faktor, und weil der Germanist sich die Anhänglichkeit an Klassiker bewahrt hat, verehrt er die großen Reiter, diesseits von Gaul und Botschaft. In Gedenkstücken, die Kittler größtenteils für diese Zeitung verfaßt hat, erinnert er an seine kulturgeschichtlichen Helden. Die meisten der anregend Dargestellten mochten Mathematik und Maschinen: Alberti, Fermat, Leibniz sowie die kybernetische Trias aus Norbert Wiener, Alan Turing und Claude Shannon. Lacan, Foucault und Luhmann hat Kittler selber gekannt. Und vor Conrad Ferdinand Meyer, der weder Pferd noch Büchse und schon gar keine Botschaft hatte, verbeugt er sich voller Zuneigung im schönsten Porträt des Bandes. (Friedrich Kittler: "Unsterbliche". Nachrufe, Erinnerungen, Geistergespräche. Wilhelm Fink Verlag, München 2004. 151 S., br., 19,90 [Euro].)

F.A.Z.

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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Eine "Art Pantheon" sieht Rezensentin Julia Encke in Friedrich Kittlers Buch "Unsterbliche", das "Nachrufe, Erinnerungen, Geistergespräche" versammelt, die der Kulturwissenschaftler und Medienarchäologe seinen Helden im Laufe der Zeit gewidmet hat. In Anbetracht des Vorwurfs des "Antihumanismus", der gegen Kittler ähnlich wie gegen Luhmann erhoben wurde, zeigt sich Encke von der Menschlichkeit dieser Nachrufe und Geistergespräche positiv überrascht. Nicht um Begriffe, Theorien oder Formelgleichungen gehe es in diesen "manchmal sehr persönlichen" Porträts, sondern um die Autoren - "halb Menschen, halb Götter" - selbst. So erzähle Kittler von Niklas Luhmann, der frage, ob es den Berliner Zoo immer noch gebe, oder von Jacques Lacan, der mit einem "riesigen braunen Pelzmantel, einem Stück aus der letzten Damenkollektion" durch die Hintertür eines Straßburger Hörsaals stürmte und krumme Zigarillos rauchend zwei Stunden bauchredete. Encke versteht das Buch auch als "eine Art Autobiografie": zusammen mit seinen Helden wandle Kittler darin auf der hellen Seite des Mondes.

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