“Unsühnbar” von Marie von Ebner-Eschenbach ist vom Manesse-Verlag in seiner Erfolgsreihe “Bibliothek der Weltliteratur” neu aufgelegt worden. Von nicht wenigen Rezensenten ist der Roman als wichtiges emanzipatorisches Werk bezeichnet worden, denn die Autorin beschreibt darin um 1890 die
unübersehbare Frauenfeindlichkeit der feinen Gesellschaft. Das Buch handelt von Leidenschaft und…mehr“Unsühnbar” von Marie von Ebner-Eschenbach ist vom Manesse-Verlag in seiner Erfolgsreihe “Bibliothek der Weltliteratur” neu aufgelegt worden. Von nicht wenigen Rezensenten ist der Roman als wichtiges emanzipatorisches Werk bezeichnet worden, denn die Autorin beschreibt darin um 1890 die unübersehbare Frauenfeindlichkeit der feinen Gesellschaft. Das Buch handelt von Leidenschaft und Schicksalsschlägen, Scheinheiligkeit und falscher Moral.
Maria von Wolfsberg stimmt der Heirat mit Graf Dornach zu - und folgt damit dem Wunsch ihres Vaters und den Konventionen der Wiener Adelsgesellschaft. Sie liebt Felix Tessin, der das Gegenteil ihres kühlen und lieblosen Ehemanns ist – sich später aber als übler Lüstling zeigen wird. Maria lässt sich zum Seitensprung verführen, wird schwanger, und schiebt ihrem Gemahl das Kind unter. Nach dessen Tod will sie zu der Affäre und ihren Folgen stehen, macht alles öffentlich – und wird mit moralisierender Kritik überzogen und gesellschaftlich ausgegrenzt.
Dieses wieder entdeckte Werk ist auch für den Leser der Gegenwart ein lehrreiches Buch, denn die gesellschaftlichen und politischen Implikationen können auch in manchen Kreisen der Gegenwart noch beispielgebend sein. Wer seinen Blick für emanzipatorische Fragen schärfen möchte, wird in diesem Klassiker einige Anregungen finden.