Seit Beginn der Menschheit migrieren Menschen aus den unterschiedlichsten Anlässen. Sie sind vor und nach der Abreise mit Fragen nach dem Aufbau eines Lebens in der neuen Heimat konfrontiert. Heutzutage gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich darauf vorzubereiten. Diese Option hatte man im 19. Jahrhundert nicht. Aufgrund mangelnder staatlicher Hilfen entwickelten die Kirchen jeglicher Konfession darum über die jeweiligen diakonischen Einrichtungen Hilfsangebote für Auswanderungswillige in den Auswanderungshäfen. So auch in Bremen, dem im 19. Jahrhundert bedeutendsten Auswanderungshafen Europas. Wie engagierten sich die in Bremen ansässigen Konfessionen für die Fortziehenden? Gab es Konflikte oder Begegnungen miteinander? Welchen Einfluss hatte das Engagement auf die Region? Diesen Fragen, die in dieser Art noch nie zuvor gestellt worden sind, widmet sich dieses ökumenische Forschungsprojekt und bietet dabei ein facettenreiches Bild von 70 Jahren kirchlicher Auswandererfürsorge Bremens.