Warum mussten sie nur in das Haus am Fjord ziehen? Kein warmes Wasser, keine Badewanne, keine Freunde. Dafür streiten MartinsElternoft, und HP, der Nachbarjunge,sieht aus, als könnte er Prügel austeilen. Er steckt jedenfallswelcheein, wenn sein Vater betrunken ist. - Und Martin lauertder starke Skipper mit seiner Bandein der Schule auf ...Bodil Bredsdorff ist mit 'Unter Brüdern' eine realitätsnahe Geschichtemit wunderbar nuancierten Charakterengelungen, die sie in einer unsentimentalen,dichten Sprache oft gleichsam zwischen den Zeilen erzählt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.03.2009TIPPS
Buch. Ein Sommer allein ist eine schreckliche Sache. Oder ein Sommer, in dem man zwar nicht allein ist, sich aber allein fühlt. So geht es Martin, der mit seinen Eltern aus der Großstadt Kopenhagen in ein winziges Kaff am Meer gezogen ist, weil der Vater, ein erfolgloser Kunstmaler, nicht genug verdient, um die Stadtwohnung bezahlen zu können. Den großen Durchbruch will er hier schaffen und beansprucht viel Platz für sich und seine Bilder, doch es ist Martins Mutter, die plötzlich mit ihrer eigenen Malerei großen Erfolg hat, was Martins Vater nicht verkraftet - er geht. Und als ob das alles nicht schon mehr als genug wäre, muss sich Martin auch noch mit dem gewalttätigen Nachbarsjungen herumschlagen. Dass der schmale Roman "Unter Brüdern" der dänischen Autorin Bodil Bredsdorff trotzdem keines dieser schrecklichen Problembücher geworden ist, liegt zum einen an seiner lakonischen Sprache, den schönen Beschreibungen und seinem wunderbaren Schauplatz. Und es liegt an der Kraft, die Martin in sich spürt und die ihm nicht nur hilft, mit dem Nachbarsjungen eine enge Freundschaft zu schließen, sondern auch, den fiesen Mitschülern die Stirn zu bieten.
spre.
Bodil Bredsdorff: "Unter Brüdern". Urachhaus Verlag, 2009. 112 S., 12,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Buch. Ein Sommer allein ist eine schreckliche Sache. Oder ein Sommer, in dem man zwar nicht allein ist, sich aber allein fühlt. So geht es Martin, der mit seinen Eltern aus der Großstadt Kopenhagen in ein winziges Kaff am Meer gezogen ist, weil der Vater, ein erfolgloser Kunstmaler, nicht genug verdient, um die Stadtwohnung bezahlen zu können. Den großen Durchbruch will er hier schaffen und beansprucht viel Platz für sich und seine Bilder, doch es ist Martins Mutter, die plötzlich mit ihrer eigenen Malerei großen Erfolg hat, was Martins Vater nicht verkraftet - er geht. Und als ob das alles nicht schon mehr als genug wäre, muss sich Martin auch noch mit dem gewalttätigen Nachbarsjungen herumschlagen. Dass der schmale Roman "Unter Brüdern" der dänischen Autorin Bodil Bredsdorff trotzdem keines dieser schrecklichen Problembücher geworden ist, liegt zum einen an seiner lakonischen Sprache, den schönen Beschreibungen und seinem wunderbaren Schauplatz. Und es liegt an der Kraft, die Martin in sich spürt und die ihm nicht nur hilft, mit dem Nachbarsjungen eine enge Freundschaft zu schließen, sondern auch, den fiesen Mitschülern die Stirn zu bieten.
spre.
Bodil Bredsdorff: "Unter Brüdern". Urachhaus Verlag, 2009. 112 S., 12,90 Euro
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