Erinnerungen - an die immer rauen Hände der Waschfrauen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, an die spanischen Rohrstöckchen als schulisches Erziehungsmittel, an Prüderie, die Menschen lebenslang vor der eigenen Nacktheit die Augen schließen ließ, an zehn Tanzstundenherren, von denen der Krieg nur einen übrig ließ, an 77 Verhöre mit Schlägen, an die Fratze dumpfer Muffigkeit, die den Dünger abgab für Hitlers Diktatur. Über 100 Menschen erzählen aus 100 Jahren deutscher Geschichte. Ein gigantisches Unternehmen, für das die Autoren fünf Jahre recherchierten, sich Lebenswege beschreiben ließen, zuhörten und dann aus dem Gehörten ein Mosaik persönlicher Lebensgeschichten komponierten, dessen Sog man sich nicht entziehen kann. Es führt durch dieses ungeheure Jahrhundert - durch seine Vorurteile und täglichen Dramen, durch unsägliche Qual und Glücksmomente gelungenen Lebens. Hier schenken uns Zeitzeugen ihre Erinnerung und schaffen so ein unsterbliches Dokument des Menschlichen in einem Jahrhundert der Barbarei.