Der Autorin Ira Habermeyer, ist mit ihrem Roman „Unter dem roten Stern“ (Teil 1 Der Himmel, Erde, Schnee – Saga) ein Blick in das Estland während der Sowjetzeit der 70er Jahre, die auf einem gut recherchierten historischen Hintergrund beruht und verknüpft ist mit fiktiven Handlungen,
gelungen.
Inhalt:
Eine fulminante baltische Saga, umgeben von einem Hauch Düsternis – mit Ausblick auf eine…mehrDer Autorin Ira Habermeyer, ist mit ihrem Roman „Unter dem roten Stern“ (Teil 1 Der Himmel, Erde, Schnee – Saga) ein Blick in das Estland während der Sowjetzeit der 70er Jahre, die auf einem gut recherchierten historischen Hintergrund beruht und verknüpft ist mit fiktiven Handlungen, gelungen.
Inhalt:
Eine fulminante baltische Saga, umgeben von einem Hauch Düsternis – mit Ausblick auf eine neue Hoffnung. Estland während der Sowjetzeit: In den 1970er Jahren wächst unterschwellig der Widerstand gegen eine Staatsmacht, die jede Form von eigenem Denken, nationaler Identität und Selbstbestimmung unterdrückt. Unterschiedlicher als die eigensinnige Lagle und Sigrun, die alles zu erreichen scheint, was sie anstrebt, können zwei Freundinnen nicht sein. Doch als Lagle ausgerechnet mit dem Offizier Arvo Kortelainen eine Liebschaft beginnt, zerbrechen die familiären Bande, denn Sigrun wollte ihn heiraten. Zutiefst enttäuscht, sieht Sigrun zudem keinen Sinn mehr in einem System, das ihren natürlichen Ehrgeiz ausbremst, unverhofft erweist sich die Bekanntschaft mit einem Finnen als Chance ihres Lebens. Lagle dagegen bezahlt einen hohen Preis für die Beziehung mit Arvo, den seine Vergangenheit einholt ...
Meine Meinung:
Die Autorin verknüpft sehr anschaulich und atmosphärisch den unterschwellig wachsenden Widerstand gegen eine Staatsmacht in der Sowjetrepublik Estland. Die Sowjets haben das Land fest im Griff.
Die fiktive Handlung beginnt mit einer Familiensaga rund um die junge Lagle, die sich in den viel älteren Freund ihrer Cousine verliebt. Als Arvo sich für Lagle entscheidet, entzweit dies die beiden Cousinen. Lagle wirkt sehr sympathisch, hat aber nicht das große Los mit Arvo gezogen und ihr Leben an seiner Seite, ist nicht einfach aber sie hält trotz all seiner Schwächen zu ihm. Arvo genießt ein hohes Ansehen im estnischen Militär und da bleiben die Auslandseinsätze nicht außen vor. Lagle steht jedes Mal vor neuen Herausforderungen. Selbst dann als ihr Sohn Kalev geboren wird, meistert sie die Situation.
Lagles Cousine Sigrun kehrt nach einem Besuch in Finnland nicht mehr zurück, heiratet ihren reichen Freund und erhält die finnische Staatsbürgerschaft.
Der Hochschulprofessor Enn ist dem Regime gegenüber durchaus kritisch eingestellt, doch wenn er das offenlegen würde, könnte er seine bisher durchaus verheißungsvolle Karriere gefährden. Sein Leben verläuft eher eintönig und dann bricht auch noch sein Familienleben, auseinander.
Alle vier Protagonisten machen auf ihre Art und Weise eine Karriere und doch spürt man ganz deutlich, dass sie sich als Esten gegenüber den Russen benachteiligt fühlen. Immer schwingt eine unterschwellige Angst mit, in der Gesellschaft unangenehm aufzufallen, mühsam errungene Stellungen oder Verdienste wieder zu verlieren und von der Gemeinschaft fallengelassen zu werden. Tief schlägt das kommunistische System seine Wurzeln in das Leben jeden einzelnen.
Fazit:
Der Autorin ist durchaus ein interessanter Roman gelungen, der mich etwas tiefer in die Geschichte des Baltikums der 70er Jahre hat blicken lassen. Die Protagonisten sind im Handlungsverlauf zwar glaubwürdig und gut eingebunden aber es gibt immer wieder ein paar Längen in der Geschichte, die den Lesefluss erschweren. Für mich hätte sich die Spannung etwas mehr aufbauen und halten können.
Von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung für historisch Interessierte!