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Der Einfluss der Medien auf die bundesdeutsche Politik und die wechselvollen Beziehungen zwischen Journalisten und Politikern stehen im Zentrum dieses Buchs. Der Bogen spannt sich von den Anfängen unter alliierter Besatzung nach 1945 bis zu den gegenwärtigen Herausforderungen und Perspektiven. Besonders hervorgehoben werden die "Spiegel"-Affäre, die AuseinanderSetzungen um die Springer-Presse in den 1960er und 1970er Jahren, der mediale "Hype" um Politiker sowie die Berichterstattung zum NSA-Skandal. Interviews mit prominenten Zeitzeugen und kurze Kommentare ergänzen die reich illustrierten…mehr

Produktbeschreibung
Der Einfluss der Medien auf die bundesdeutsche Politik und die wechselvollen Beziehungen zwischen Journalisten und Politikern stehen im Zentrum dieses Buchs. Der Bogen spannt sich von den Anfängen unter alliierter Besatzung nach 1945 bis zu den gegenwärtigen Herausforderungen und Perspektiven. Besonders hervorgehoben werden die "Spiegel"-Affäre, die AuseinanderSetzungen um die Springer-Presse in den 1960er und 1970er Jahren, der mediale "Hype" um Politiker sowie die Berichterstattung zum NSA-Skandal. Interviews mit prominenten Zeitzeugen und kurze Kommentare ergänzen die reich illustrierten Beiträge.

Interviewpartner (u. a.):

Kai Diekmann, Herlinde Koelbl, Sergej Lochthofen, Peter Merseburger, Frank Plasberg, Michael Rediske, Patricia Riekel, Marcel Rosenbach, Alexander von Stahl, Rita Süssmuth, Günter Wallraff, Peter Wensierski
Autorenporträt
Frank Bösch, geboren 1969, ist Professor für Deutsche und Europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam und Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.12.2014

Große Fresse, starke Presse?
Die Medien und die Politik

Dem Einfluss der Medien auf die Politik und den Beziehungen zwischen Meinungsmachern und Entscheidungsträgern widmet sich eine Ausstellung des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Im gehaltvollen Begleitbuch spannen 25 Autoren und Interviewpartner den Bogen von der deutsch-deutschen System-Konkurrenz - "Wächter der Demokratie" in Bonn, "Sprachrohr der Partei" in Ost-Berlin - bis zu den digitalen Herausforderungen. Kai Diekmann preist die Durchschlagkraft von Schlagzeilen; demnach ist die "Bild"-Zeitung "eine Posaune, keine Querflöte". Peter Merseburger sieht dies mit Blick auf den Fall Wulff anders: "Wenn sich Boulevardblätter und seriöse Blätter mit Fernsehmagazinen und Talkshows verbünden oder mit Enthüllungen gegenseitig überbieten, kann eine beinahe vernichtende Mobbing-Macht entstehen."

In weiteren Beiträgen werden die Folgen des verbreiteten Politainments sowie die - schnelle und unberechenbare - neue Öffentlichkeit in sozialen Netzwerken analysiert. Daniel Bouhs stellt die Chancen des "Mitmach-Internets" heraus, das Journalisten als "krasse Entmachtung" empfänden. Auswirkungen des Quoten- und Auflagendrucks bei klassischen Medien hebt Hans Walter Hütter hervor und warnt davor, dass "die hintergründigen Interessen derjenigen, die im Netz Informationen bereitstellen und Positionen vertreten, oft schwer durchschaubar" seien. Schließlich weist Kultur-und-Medien-Staatsministerin Monika Grütters darauf hin, dass die Qualität der Inhalte "allzu oft im Rausch des technisch Machbaren und in der Jagd nach möglichst vielen Klicks unterzugehen" drohe. Der Qualitätsjournalismus - so auch die frohe Botschaft der Ausstellung - wird weiterhin stark gebraucht!

RAINER BLASIUS.

Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (Hrsg.): Unter Druck! Medien und Politik. Kerber Verlag, Bielefeld 2014. 208 S., 29,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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