Erwachsene erinnern sich recht unterschiedlich an die eigene Kindheit, zwischen romantischer Verklärung und traumatischer Verdrängung. Fakten, Wunschvorstellungen und Angstprojektionen, eigene Anschauungen und Erzählungen dritter, Kitsch und Nüchternheit lassen sich kaum trennen. Wer die Kindheit einmal hinter sich gelassen hat, für den ist es schwierig, die ungeheure Freiheit kindlicher Phantasie nachzuvollziehen. Im Grunde bleibt nur, Kinder dabei zu begleiten, wie sie sich im Spiel ihre eigene Welt schaffen - und sich in der Beobachtung vielleicht wieder ein klein wenig dem zu nähern, was einmal war. Der Fotojournalist Dirk Gebhard hat das getan, er war als 'teilnehmender Beobachter' im klassischen Sinn unterwegs: Mit seinen eigenen Kindern, deren Freunden und Spielgefährten tobte er über zehn Jahre in Parks und auf Spielplätzen und beobachtete dabei mit seiner Kamera den Prozess des Heranwachsens in den kleinen Momenten kindlichen Erlebens. Parks stellen eine Art von Zwischenraum dar, nicht ganz wild und nicht ganz gezähmt, ein wenig abseits der Kontrolle der offiziellen Instanzen kindlicher Sozialisation - Elternhaus, Hort, Schule - und doch geschützt. Die Kinder leben und erleben den Park als Freiraum, Projektionsfläche ihrer Wünsche und Träume - und wer ihnen dabei für eine Weile zusehen kann, dem öffnet sich diese Welt wieder ein kleines Stück.
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