Linke müssen sich in Deutschland für ihre Ansichten nicht rechtfertigen. Sie haben ihre Meinung flächendeckend durchgesetzt, nicht im Volk, aber in den tonangebenden Kreisen, also da, wo sie vorzugsweise zu Hause sind. Wer links ist, lebt im schönen Gefühl, immer Recht zu haben. In der Politik haben
sich die Linken oft geirrt, aber irgendwie macht das nichts, immer werden ihnen die besten Motive…mehrLinke müssen sich in Deutschland für ihre Ansichten nicht rechtfertigen. Sie haben ihre Meinung flächendeckend durchgesetzt, nicht im Volk, aber in den tonangebenden Kreisen, also da, wo sie vorzugsweise zu Hause sind. Wer links ist, lebt im schönen Gefühl, immer Recht zu haben. In der Politik haben sich die Linken oft geirrt, aber irgendwie macht das nichts, immer werden ihnen die besten Motive zugebilligt. Warum eigentlich? Jan Fleischhauer hat einen Großteil seines Lebens unter Linken verbracht - vom Elternhaus über Schule und Universität bis zum Milieu der Journalisten, in dem er seit zwei Jahrzehnten arbeitet. Jetzt unterzieht er sie einer genauen Betrachtung, mit dem Abstand desjenigen, der irgendwann entdeckte, dass er nicht mehr dazugehört. Das Buch ist Analyse, Polemik und persönlicher Erfahrungsbericht. Ein Streifzug durch das Imperium der Linken.
Ich wurde von diesem Buch angenehm überrascht. In der Bücherei auf diesen Titel gestoßen, dachte ich sofort an meinen Schatz, der nun aus einem wirklich konservativen Haushalt stammt und sich regelmäßig mit mir, einer doch eher linksorientierten, langjährigen SPD-Wählerin, politische Diskussionen liefert. Meine Erziehung? Ich würde sagen, teils teils.
Auch wenn ich es vorher nicht gedacht hätte, ich stimme zu 90% mit Fleischhauers Ansichten überein. Warum dürfen solch offenkundige Missstände wie die nun wirklich vollkommen fehlgeschlagene Bildungspolitik oder die Ausländerpolitik nicht offen angesprochen werden, ohne gleich in eine rechte Ecke gedrängt zu werden? Auch die konservativen Parteien haben natürlich nicht alles richtig gemacht, aber diese permanente Selbstverdrängung in den Opferstatus der Linken trifft die Sache meiner Meinung nach 100%ig auf den Punkt.
Mein Tipp: Lesen und sich seine eigene Meinung bilden. Interessant ist auch, den Begriff "Rezension Unter Linken" in eine Suchmaschine einzugeben. Die linksorientierten Seiten und Zeitungen verreißen das Buch, die eher konservativen schreiben Lobeshymnen...
(Rezension vom 23.08.2009)