In Berlin wird viel umgezogen. In Berlin begegnet man immer anderen Nachbarn, Menschen in einem Haus, mit denen man ein geheimes Alltagswissen teilt. Man kennt sich nicht und kennt sich doch genau - Nachbarn sind ideale Projektionsflächen für geheime Sehnsüchte und wirkliche Ängste: die alleinerziehende Mutter, ein unheimlicher Beobachter, ein Lebenskünstler, ein schwerer Alkoholiker, ein todtrauriger Professor, ein Waffenkenner.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Alliterationen ziehen immer, sagt sich die SZ: "Wand an Wand mit Wunderlichen und Widerlingen" wird da der Erstlingsroman der Autorin angekündigt. Und Stephan Reinhardt ist schon ganz gespannt auf das, was der frischen Feder noch alles entfließen wird in Zukunft. Allein Reinhardts Freude über das Buch ist doch eher verhalten, konstatierend: Wie eine Versuchsreihe über Wohnen, Umziehen und Nachbarschaft inszeniere Unda Hörner ihren Debütroman, schreibt er, und erkennt bei ihr einen "besonderen Blick für das Alltägliche wie für das Bizarre" und eine Fähigkeit zur scharfen Kontur, was die Figuren betrifft. Von "emotionalem Reichtum" in der Gestaltung der Themen und Motive weiß der Rezensent zu berichten und von einer facettenreichen Tonlage, allerdings auch von dem einen oder anderen Klischee. Am Ende der Besprechung ist man nicht ganz sicher, ob er der Autorin das erwartete Neue auch wirklich zutraut.
© Perlentaucher Medien GmbH
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