Eine Pionierstudie von seltener Eindringlichkeit: die erste vergleichende Darstellung der sowjetischen und deutschen Besatzungsherrschaft in Ostpolen, dem heutigen Westteil Weißrusslands. Mit souveräner Beherr-schung der deutschen, sowjetischen, polnischen und weißrussischen Quellen zeichnet der Autor ein umfassendes Bild des Lebens und Leidens der Bevölkerung der von nationalen Minderheiten geprägten Region Baranowicze von 1939 bis 1944. Ein Buch von exemplarischer Bedeutung! Der Autor stellt die Strategien der Einheimischen für ihr Überleben unter zwei verschiedenen totalitären Regimen in den Mittelpunkt und führt ihr Verhalten zwischen Anpassung, Kollaboration und Widerstand differenziert vor Augen. Besonderes Augenmerk gilt dem Verhältnis der sowjetischen und polnichen Partisanenbewegung zur Zivilbevölkerung. Auch die unterschiedliche Nationalitätenpolitik von Sowjets und Deutschen gegenüber Weißrussen, Polen und Juden wird eingehend untersucht, ebenso ihre Wirkung auf deren Beziehungen untereinander. Dieselbe Aufmerksamkeit erfährt das Verhalten der nichtjüdischen Bevölkerung angesichts des Massenmordes der deut-schen Besatzer an den Juden.
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