Produktdetails
- Verlag: Eichborn
- Seitenzahl: 383
- Abmessung: 35mm x 150mm x 220mm
- Gewicht: 610g
- ISBN-13: 9783821808420
- ISBN-10: 382180842X
- Artikelnr.: 24290271
- Herstellerkennzeichnung Die Herstellerinformationen sind derzeit nicht verfügbar.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.11.2000Ferne
"Unter Schlangen. Bericht eines Besessenen" von Jeremy Seal. Eichborn Verlag, Frankfurt 2000. 384 Seiten. Gebunden, 44 Mark. ISBN 3-8218-0842-X
Man wird es Therapie nennen müssen, wenn sich jemand, der unter einer Schlangenphobie leidet, auf die Suche nach den gefährlichsten, heimtückischsten und mörderischsten Exemplaren dieser Spezies macht. Der Brite Jeremy Seal jedenfalls hat genau dies getan: in Amerika, Afrika, Australien und Asien. Seal interessierten dabei die Schwarze Mamba in Afrika, der Taipan in Australien, die Kobra in Indien und die Klapperschlange in den Vereinigten Staaten. All diese Schlangen können Menschen töten, und Seal hört auf seinen Reisen von vielen Fällen, wo sie es auch getan haben. Faszinierender aber sind für ihn Menschen, die den Biß solcher Schlangen überlebt haben. Ihren Spuren folgt er. In den Südstaaten Amerikas etwa stößt er dabei auf die christliche Sekte der Schlangenaufheber, die einem - fehlübersetzten - Bibelwort zufolge das Aufheben der Schlangen als Gottesgebot betrachtet und es während ihrer Gottesdienste auch fleißig betreibt. Die Mitglieder dieser "Holiness Church" sind einfache Leute, die, bevor sie zu Gott fanden, oft ein wüstes Leben hinter sich hatten. Manche finden auch wieder zurück, wie der Priester Glenn Summerford. Der beschließt eines Nachmittags im arg betrunkenen Zustand, der beste Weg, sich seiner Frau zu entledigen, sei, sie zu zwingen, in die Körbe mit den Klapperschlangen zu greifen, die für den nächsten Gottesdienst bereitstehen. Sie überlebt, aber bis sie es zu einem Krankenwagen schafft, hat sie ein Martyrium zu überstehen. Seal vermittelt durch solch haarsträubende Geschichten viel von der teils perversen Faszination für Schlangen - und gibt zugleich Einblick in Gesellschaften, in denen diese Faszination unheimliche Blüten treibt. (maha)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Unter Schlangen. Bericht eines Besessenen" von Jeremy Seal. Eichborn Verlag, Frankfurt 2000. 384 Seiten. Gebunden, 44 Mark. ISBN 3-8218-0842-X
Man wird es Therapie nennen müssen, wenn sich jemand, der unter einer Schlangenphobie leidet, auf die Suche nach den gefährlichsten, heimtückischsten und mörderischsten Exemplaren dieser Spezies macht. Der Brite Jeremy Seal jedenfalls hat genau dies getan: in Amerika, Afrika, Australien und Asien. Seal interessierten dabei die Schwarze Mamba in Afrika, der Taipan in Australien, die Kobra in Indien und die Klapperschlange in den Vereinigten Staaten. All diese Schlangen können Menschen töten, und Seal hört auf seinen Reisen von vielen Fällen, wo sie es auch getan haben. Faszinierender aber sind für ihn Menschen, die den Biß solcher Schlangen überlebt haben. Ihren Spuren folgt er. In den Südstaaten Amerikas etwa stößt er dabei auf die christliche Sekte der Schlangenaufheber, die einem - fehlübersetzten - Bibelwort zufolge das Aufheben der Schlangen als Gottesgebot betrachtet und es während ihrer Gottesdienste auch fleißig betreibt. Die Mitglieder dieser "Holiness Church" sind einfache Leute, die, bevor sie zu Gott fanden, oft ein wüstes Leben hinter sich hatten. Manche finden auch wieder zurück, wie der Priester Glenn Summerford. Der beschließt eines Nachmittags im arg betrunkenen Zustand, der beste Weg, sich seiner Frau zu entledigen, sei, sie zu zwingen, in die Körbe mit den Klapperschlangen zu greifen, die für den nächsten Gottesdienst bereitstehen. Sie überlebt, aber bis sie es zu einem Krankenwagen schafft, hat sie ein Martyrium zu überstehen. Seal vermittelt durch solch haarsträubende Geschichten viel von der teils perversen Faszination für Schlangen - und gibt zugleich Einblick in Gesellschaften, in denen diese Faszination unheimliche Blüten treibt. (maha)
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Einer ungewöhnlichen Obsession folgt der Reiseschriftsteller Jeremy Seals in diesem Buch: Er möchte möglichst viele Überlebende von Schlangenbissen aufsuchen, um sich von seinen diesbezüglichen Phobien zu heilen. Der Rezensent Hermann Wallmann ist überaus angetan von dem Buch, in dem Seals, "von einem Erdteil zum anderen springend", von seinen Reisen zu den "Snakebite Survivors" berichtet. Am Ende des Bandes steht die Heilung, auf dem Weg dahin bringt Seals aber jede Menge "landes- und naturkundliche Anekdoten" und eine Kriminalstory unter und erweist sich, so Wallmann, als "Meister des szenischen (...) Erzählens".
© Perlentaucher Medien GmbH
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