Klappentext und zu findende Inhaltsangaben erwecken meiner Meinung nach einen nicht ganz richtigen Eindruck: Es ist viel von Stürmen und Fluten die Rede, die entweder nicht im Buch vorkommen oder nur eine untergeordnete Rolle spielen. Es sei denn, man möchte den Aufstand der Hiscadi als Sturm
bezeichnen. Ganz kurz könnte man die Handlung so zusammenfassen: Alle Parteien sind hinter dem Artefakt…mehrKlappentext und zu findende Inhaltsangaben erwecken meiner Meinung nach einen nicht ganz richtigen Eindruck: Es ist viel von Stürmen und Fluten die Rede, die entweder nicht im Buch vorkommen oder nur eine untergeordnete Rolle spielen. Es sei denn, man möchte den Aufstand der Hiscadi als Sturm bezeichnen. Ganz kurz könnte man die Handlung so zusammenfassen: Alle Parteien sind hinter dem Artefakt auf dem schwarzen Schiff her, sogar eine Gruppierung von der man erst ganz am Ende erfährt, die aber meine Neugierde auf den Abschlussband in die Höhe schnellen ließ.
Das mag sich jetzt so anhören, als würde sich auf den 500 Seiten nicht viel abspielen. Das täuscht aber, es ist durchaus einiges geboten und auch die Freunde von Seeschlachten kommen wieder nicht zu kurz. Natürlich muss man sich auf den gemächlichen (aber nicht langweiligen!) Erzählstil von Christoph Hardebusch einlassen können. Wie bereits im ersten Band wechselt er zwischen den handelnden Personen hin und her. Da sich von denen aber etliche zusammengeschlossen haben, bleibt ein Erzählstrang auch länger erhalten, lediglich die Sichtweise wechselt leicht.
Am liebsten habe ich immer von Roxane und Jaquento gelesen. Das lag nicht nur daran, dass für mich Jaquento die sympathischste Figur ist (trotz Piratentum ist er menschlich, mitfühlend und nachvollziehbar), sondern auch an der kleinen Echse Sinosh.
Die Nähe zu dem geheimnisvollen Artefakt auf der Totwey (irgendwie passender Name, wäre interessant, ob sie erst vor dieser Fahrt so benannt wurde) hat ihr die Fähigkeit verliehen zu Jaquentos Gedanken zu sprechen. Und ihre Anmerkungen bringen Jaquento gern aus dem Konzept, weil sie menschliches Herumgehampel kurz und knapp auf den Punkt bringt. Ihr bester Spruch war wohl: "Sag ihr, dass du dich mit ihr paaren willst."
Hoffentlich taucht Sinosh auch in Band 3 wieder auf, hier war sie ein echtes Highlight.
So gut ich das Buch auch fand, für 5 Sterne hat es doch nicht ganz gereicht. Dafür gibt es zwei Gründe:
Erstens eine Ungereimtheit beim Aufstand der Hiscadi – (Achtung Spoiler) die Truppen stehen sich gegenüber, dann wird die Schlacht abgeblasen nach dem Motto: Wenn ihr nicht mehr unter unserer Herrschaft leben wollt, hättet ihr das nur sagen müssen! (Spoiler Ende)
Häh? Für mich völlig unlogisch - außer Franigo scheint sich aber niemand zu wundern und der feiert dann auch achselzuckend mit.
Zweitens der Schluss - erst wird chronologisch und bis ins Detail alles ausgearbeitet. Je mehr Spannung entsteht desto kürzer werden die Kapitel und desto öfter wird zwischen den Personen hin und her gesprungen. Dann plötzlich ein Zeitsprung - man erfährt noch kurz dass diese und jene Ereignisse eingetreten sind - Ende. Keine Erklärung warum und wieso, was überhaupt nicht zum restlichen Stil des Buches passt.
Was Christoph Hardebusch zu diesem abrupten Wechsel seiner Erzählweise bewegt hat ist mir schleierhaft. Kam der Abgabetermin zu schnell zu nahe?
Jedenfalls setze ich hohe Erwartungen in den Abschlussband.