In Gerlos traf der kaiserlich-königliche Beamte auf zwei weinende Mägde, denen der Wolf gerade erst die schönste Kalbin ihres Bauern gerissen hatte. - Die Übernachtung in einem schmutzstarrenden Gasthauszimmer im Mayrhofen der vortouristischen Zeit war von Ekel sowie Sorge um die eigene Sicherheit begleitet. - Sein Bergführer aus Lanersbach nötigte den ziemlich kletterfesten Wiener zur Beihilfe beim Wildern. - Von Anna Hofer, der Witwe des Tiroler Nationalhelden, konnte Josef Kyselak aus berufenem Mund einiges über die Rebellion von 1809 erfahren. - Nach gefahrvoller Gletscherüberquerung wurde er im hintersten Stubaital mit der Armut und derben Lebensart der Bergbauern konfrontiert. - Das Innstädtchen Kufstein machte wenig Eindruck auf den 27-jährigen Fernwanderer, denn hier wunderte er sich, dass außer den hier stationierten Festungssoldaten noch irgendjemand anderer gewillt sein kann, in diesem kleinen traurigen Nest zu hausen.Zu Fuß und in Begleitung seines Wolfshundes Duna erkundete der aus der Haupt- und Residenzstadt der österreichischen Monarchie kommende Josef Kyselak im September 1825 weite Teile Tirols. Seine überaus lesenswerten Erinnerungen an diese "Expedition" durch das arme Bauernland zeigen das alte Tirol in jenem fortschrittsfernen Zustand, als noch der Klerus und die Kirche und nicht der erst Jahrzehnte später einsetzende Tourismus das Land im Griff hatten.
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