Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 1,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Kommunikationswissenschaft), Veranstaltung: Neuere Forschungen zur Wirkung politischer Kommunikation, Sprache: Deutsch, Abstract: Es geht darum, auch komplizierte Themen so aufzubereiten, dass man zwischendurch darüber lachen kann und sich unterhalten fühlt. Deswegen ist Unterhaltung überhaupt nicht schlimm. Unterhaltung und Anspruch schließen einander nicht aus. (Frank Plasberg 2007)Obwohl die politische Talkshow hart aber fair in der ARD in der Kategorie der regulären Informationssendungen zu finden ist, wird sie von den Machern mit unterhaltenden Elementen inszeniert. Sie verbindet Information und Unterhaltung, Diskussionen und Show. Damit reiht sich in ein Genre zum Zwecke einer Politikvermittlung eigener Art ein dem Politainment. Mit der zunehmenden Unterhaltungsorientierung in den Massenmedien fallen häufig die Begriffe Infotainment, Edutainment, Docutainment, Politainment usw. Ihre gemeinsame Referenz ist die Unterhaltung. Dieser Entwicklung stellt sich die Frage, inwiefern die Symbiose aus unterhaltenden und informierenden Elementen die Politikvermittlung unterstützen. Oder tragen Infotainmentformate, wie Neil Postman es 1985 befürchtete1, tatsächlich zu unser aller Verdummung bei? Die folgende Arbeit befasst sich zum einen damit, welche Faktoren den Entertainisierungstrend bedingen und auf welche Weise er sich manifestiert. Zum anderen will sie untersuchen, welche Konsequenzen dies für die normativ-demokratietheoretischen Ansprüche an Politikvermittlung und die Funktionalität demokratischer Öffentlichkeit hat. Dafür wird zunächst der Wandel zu einer modernen Politikvermittlung und -darstellung in den Massenmedien skizziert. Der Schwerpunkt liegt auf der Betrachtung des Fernsehens. Dabei wird auf zwei Variablen eingegangen, welche den Unterhaltungstrend in der Politikvermittlung maßgeblich beeinflussen: das Bild vom Publikum und ökonomische Interessen. Ist das Publikum unterhaltungsorientiert, gar entpolitisiert? Welche Rolle spielt dieses Publikumsbild und die politische Unterhaltung im Wettbewerb um Quoten und Absatz? Das Politainment als eine aus dieser Entwicklung heraus neu entstandene Form der Politikvermittlung wird im dritten Kapitel behandelt. Hierbei wird besonders auf die politischen Talkshows geschaut. Im letzten Abschnitt geht es schließlich um negative und positive Potentiale des Politainments: Unterstützen sich unterhaltende und informierende Elemente eines Medienbeitrags? Oder führt die Verbindung von Politik und Entertainment zum Verfall politischer Kultur?
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