Was Unterhaltung ausmacht wird von Programmgestaltern, Rezipienten und auch innerhalb der Wissenschaft unterschiedlich gesehen. Werner Früh legt hier einen molaren Theorieentwurf vor, der die Unterhaltung durch das Fernsehen aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht erklärt und dazu die soziologischen, psychologischen und sprachwissenschaftlichen Ansätze integriert.Nach zwei kommentierten Überblicksdarstellungen von Carsten Wünsch zum Stand der Unterhaltungs-Forschung und von Anne-Katrin Schulze zur Spannungs-Forschung entwirft Werner Früh im Hauptteil des Buches eine Theorie der Fernsehunterhaltung. Er greift dabei auf seinen in den 80er Jahren entwickelten Ansatz zurück, den er in seinem Buch "Medienwirkungen: Das dynamisch-transaktionale Modell: Theorie und empirische Forschung" darstellte und mit dem er Mediennutzung und Medienwirkung miteinander verband. Kommunikatoren und Rezipienten sind demnach passive und aktive Teilnehmer eines Kommunikationsprozesses.Früh geht davon aus, dass es kein vordefiniertes Unterhaltungsangebot gibt. Unterhaltung ist nicht auf das Medienangebot beschränkt, sondern "vielmehr ein kognitiv-affektives Erleben", das überall auftreten kann. Die Theorie fokussiert zwar die "klassische" unidirektionale Fernsehrezeption, schließt aber auch interaktive Formen der Mediennutzung wie Videospiele ein. Sein Entwurf integriert so eine Vielzahl bisheriger partikularer Ansätze und bietet einen Rahmen für die weitere Theoriediskussion.
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"Frühs Theorie hat den Anspruch, alle für Fernsehunterhaltung relevanten Variablen und deren transaktionales Beziehungsgeflecht einzubeziehen. Ein ganzes BedingungsSet muss vorhanden sein, um Unterhaltungserleben zu ermöglichen. Jeder dieser notwendigen Faktoren kann seinen Statuts als Ursache oder Wirkung permanent ändern. Unterhaltungserleben kann durch jeden der einzelnen Faktoren ausgelöst werden und nicht nur durch das Medienangebot. Auf diese Weise wird erklärbar, warum prinizipiell auch Informationssendungen unterhaltungstauglich sind: Unterhaltung ist nicht ausschließlich ein medieninhärentes Merkmal.
Die integrative Arbeit Frühs liefert vielfältige Ansatzpunkte, die bisherige Beschränkungen überwinden, und stellt einen starken Impuls für empirisch orientierte Forschungsanstrengungen dar. Das Feld ist für die weitere Forschung wohl vorbereitet. Sie sollte die Herausforderung annehmen, die Module der Rahmentheorie in Forschungshypothesen umzuSetzen und Lösungen für die schwierigen methodischen Probleme zu finden."
Medien Kommunikationswissenschaft
"Das Buch von Werner Früh bietet einen ausgezeichneten Überblick über die bisherigen Erkenntnisse zum Phänomen Fernsehunterhaltung."
tv diskurs
Werner Früh gehört [indes] zu der vielversprechenden Sorte von Wissenschaftlern, die präzise empirische Einzelstudien anzufertigen wissen, aber den großen Zusammenhang nicht aus dem Auge verlieren. Eine Frucht seines übergreifenden Interesses am Phänomen 'Unterhaltung' hat der Leipziger Kommunikationswissenschaftler nun in Form einer Theorieskizze vorgelegt, die verschiedene Forschungsansätze konstruktiv zu synthetisieren und an vielen Punkten durch eigenständige Akzente und Neuerungen anzureichern weiß [.] zweifellos liegt hier ein theoretischer Markstein der Unterhaltungsforschung vor, an dem auf absehbare Zeit nicht vorbei gegangen werden kann. (MEDIENwissenschaft, 01/2003)
Die integrative Arbeit Frühs liefert vielfältige Ansatzpunkte, die bisherige Beschränkungen überwinden, und stellt einen starken Impuls für empirisch orientierte Forschungsanstrengungen dar. Das Feld ist für die weitere Forschung wohl vorbereitet. Sie sollte die Herausforderung annehmen, die Module der Rahmentheorie in Forschungshypothesen umzuSetzen und Lösungen für die schwierigen methodischen Probleme zu finden."
Medien Kommunikationswissenschaft
"Das Buch von Werner Früh bietet einen ausgezeichneten Überblick über die bisherigen Erkenntnisse zum Phänomen Fernsehunterhaltung."
tv diskurs
Werner Früh gehört [indes] zu der vielversprechenden Sorte von Wissenschaftlern, die präzise empirische Einzelstudien anzufertigen wissen, aber den großen Zusammenhang nicht aus dem Auge verlieren. Eine Frucht seines übergreifenden Interesses am Phänomen 'Unterhaltung' hat der Leipziger Kommunikationswissenschaftler nun in Form einer Theorieskizze vorgelegt, die verschiedene Forschungsansätze konstruktiv zu synthetisieren und an vielen Punkten durch eigenständige Akzente und Neuerungen anzureichern weiß [.] zweifellos liegt hier ein theoretischer Markstein der Unterhaltungsforschung vor, an dem auf absehbare Zeit nicht vorbei gegangen werden kann. (MEDIENwissenschaft, 01/2003)