Nach Vorüberlegungen zu einer Praktischen Theologie des Bibelgebrauchs werden die biblischen Grundlagen, die rhetorischen Traditionen und die theologiegeschichtlichen Ausformungen des Phänomens Unterhaltung erörtert. Als anthropologisches Grundbedürfnis stellt Unterhaltung ein Schwellenphänomen dar, das die Freiwilligkeit (post)-moderner Rituale ernst nimmt und auf einem fragmentarischen Identitätskonzept basiert. Dies wird für die Predigtgeschichte analytisch fruchtbar gemacht. Anhand der Identifikationsangebote der Elia-Homilien von Menken, Krummacher u.a. wird gezeigt, warum viele Predigten im 19. Jahrhundert ihr Publikum verlieren. Demgegenüber entwickeln sich unabhängig von der Kirche unterhaltende Formen kulturellen Bibelgebrauchs, z.B. Mendelssohns Elias, deren Chancen anhand zeitgenössischer Elia-Projekte vorgestellt werden.