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Das Heimathaus Münsterland - heute Westfälisches Museum für religiöse Kultur, kurz RELíGIO genannt - entstand 1934 als Wallfahrts- und Heimatmuseum in Telgte. Unter der Leitung von Dr. Paul Engelmeier entwickelte es sich rasch zu einem Anziehungspunkt nicht nur für das katholische Münsterland, sondern für ganz Westfalen. Die Entwicklung des Museums stand dabei unter dem Vorzeichen des Spannungsverhältnisses zwischen Nationalsozialismus und katholischer Kirche. Im kleinstädtisch-ländlich-katholischen Milieu Telgtes war dieses Spannungsverhältnis besonders ausgeprägt.Vor diesem Hintergrund…mehr

Produktbeschreibung
Das Heimathaus Münsterland - heute Westfälisches Museum für religiöse Kultur, kurz RELíGIO genannt - entstand 1934 als Wallfahrts- und Heimatmuseum in Telgte. Unter der Leitung von Dr. Paul Engelmeier entwickelte es sich rasch zu einem Anziehungspunkt nicht nur für das katholische Münsterland, sondern für ganz Westfalen. Die Entwicklung des Museums stand dabei unter dem Vorzeichen des Spannungsverhältnisses zwischen Nationalsozialismus und katholischer Kirche. Im kleinstädtisch-ländlich-katholischen Milieu Telgtes war dieses Spannungsverhältnis besonders ausgeprägt.Vor diesem Hintergrund untersucht Rüdiger Robert die Geschichte des Heimathauses Telgte bis zu ihrer Neuausrichtung nach 1945. Besondere Aufmerksamkeit widmet Robert dabei den institutionellen Veränderungen des Museums, dem Inhalt der Ausstellungstätigkeit und der Person Dr. Paul Engelmeiers, der von den Nationalsozialisten aus Münster vertrieben als Museumsleiter eine schwierige Gratwanderung zwischen kirchlich-katholischen Ansprüchen und nationalsozialistischer Ideologie zu bewältigen suchte.
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Rezensionen
Die Monografie von Rüdiger Robert ist äußerst lesenswert und inhaltlich schlüssig. Kann man hier doch erneut exemplarisch studieren, wie die Nationalsozialisten sich auf Traditionen beriefen, Bräuche erweiterten oder umdeuteten, auf allseits vorhandenes rückwärtsgewandtes Gedankengut ihre Ideologie aufbauten und sich dabei grundsätzlich andersdenkender, jedoch gedanklich auch verwandter Menschen bedienten - und dass es immer Menschen gibt, die, aus welchen Gründen auch immer, nicht imstande sind sich dagegen zu wehren und im System funktionieren, ob sie wollen oder nicht. Die Studie verdeutlicht letztlich auch die Hilflosigkeit gesellschaftlicher Instanzen, wie hier der katholischen Kirche, gegenüber einem totalitären System. - Thomas Naumann, in: Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde, 21.08.2020.