Der Einfluss der Kapitalkosten auf die Genauigkeit von Unternehmensbewertungsmodellen wird in der Literatur häufig vernachlässigt. Es werden nur wenige alternative Ansätze, jedoch keine zukunftsorientierten Kapitalkostensätze zum klassischen CAPM-Ansatz mit konstanten Markt-Risikoprämien oder konstanten Kapitalkosten auf ihren Einfluss auf die Bewertungsgenauigkeit getestet. An diesem Punkt leistet diese Arbeit eine Ergänzung. Hier werden Kapitalkosten aus zukunftsorientierten Informationen abgeleitet, um diese zur Diskontierung von Gewinnprognosen zu verwenden. Die Kapitalkosten werden…mehr
Der Einfluss der Kapitalkosten auf die Genauigkeit von Unternehmensbewertungsmodellen wird in der Literatur häufig vernachlässigt. Es werden nur wenige alternative Ansätze, jedoch keine zukunftsorientierten Kapitalkostensätze zum klassischen CAPM-Ansatz mit konstanten Markt-Risikoprämien oder konstanten Kapitalkosten auf ihren Einfluss auf die Bewertungsgenauigkeit getestet. An diesem Punkt leistet diese Arbeit eine Ergänzung. Hier werden Kapitalkosten aus zukunftsorientierten Informationen abgeleitet, um diese zur Diskontierung von Gewinnprognosen zu verwenden. Die Kapitalkosten werden mittels eines Faktorenmodells bestimmt, das aus der Regression verschiedener Risikofaktoren auf die impliziten Kapitalkosten abgeleitet wird. Die Analyse fokussiert die Bewertungsgenauigkeit der meist zur Diskontierung von Gewinnprognosen verwendeten Modelle, das Residual Income und das Abnormal Earnings Growth Model. Es erfolgt ein Vergleich zum klassischen Ansatz mit konstanten Risikoprämien und dem CAPM-BETA als Risikomaß. Die empirische Analyse erfolgt anhand von umfangreichen Stichproben des US-amerikanischen und des europäischen Kapitalmarktes. Die Ergebnisse sind sowohl beim Vergleich der betrachteten Regionen (USA und Europa) als auch im Zeitverlauf robust. Als Vergleichswert zur Beurteilung der Bewertungsgenauigkeit wird unter anderem der Median des relativen absoluten Bewertungsfehlers des Modells zum Börsenwert verwendet. Die genauesten Bewertungen sind mit zukunftsorientierten Faktormodell-Kapitalkosten zu bestimmen. Dieser Ansatz verringert den Bewertungsfehler im Vergleich zu historisch abgeleiteten Kapitalkosten (beim genauesten Modell) von 37,5% auf bis zu 12,2%. Abnormal Earnings Growth-Modelle führen weitestgehend zu genaueren Bewertungen als Residual Income-Modelle.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Steffen Biermann wurde im Jahr 1982 in Dortmund geboren. Nach Abitur und Wehrersatzdienst absolvierte er 2003 bis 2005 eine Berufsausbildung zum Bankkaufmann bei der Deutschen Bank AG. Anschließend studierte er Betriebswirtschaftslehre an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster sowie der Thompson Rivers University in Kamloops, Kanada, und schloss das Studium 2011 als Diplom-Kaufmann ab. Ab 2011 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Controlling der Universität Duisburg-Essen. In dieser Zeit verfasste er seine Dissertation bei Prof. Dr. Andreas Wömpener und schloss 2017 die Promotion zum Dr. rer. pol. ab.
Inhaltsangabe
1. Einleitung 1.1. Motivation 1.2. Zielsetzung und Forschungsfragen 1.3. Vorgehensweise 2. Unternehmensbewertung und zukunftsorientierte Kapitalkosten 2.1. Literaturüberblick zum empirischen Vergleich von Unternehmensbewertungsverfahren 2.2. Methoden zur Bestimmung von Kapitalkosten 2.3. Grundlegende Modelle der empirischen Unternehmensbewertung 2.4. Unternehmensbewertungsmodelle für die empirische Studie 2.5. Beurteilung der Bewertungsgenauigkeit 3. Grundlagen von Faktorenmodellen zur Bestimmung von Kapitalkosten 3.1. Bestimmung von erwarteten Kapitalkosten mittels Faktorenmodellen 3.2. Risikofaktoren 4. Datenbasis der empirischen Analyse 4.1. Auswahl der Stichproben 4.2. Deskriptive Statistik der Stichproben zur Bestimmung der impliziten Kapitalkosten 4.3. Deskriptive Statistik der Stichproben zur Erstellung der Faktorenmodelle 5. Empirische Bestimmung der impliziten Kapitalkosten 5.1. Implizite Risikoprämie 5.2. Implizite Kapitalkosten 5.3. Implizite Risikoprämien mit kurzfristigem sicheren Zins 5.4. Implizite Risikoprämien durchgängig einbezogener Unternehmen 5.5. Implizite Risikoprämien von Unternehmen mit negativen Prognosen 5.6. Branchenrisikoprämien 5.7. Einbettung in die Literatur 6. Empirische Bestimmung der impliziten Kapitalkosten mittels Faktorenmodellen 6.1. Vorüberlegung 6.2. Test der Risikoparameter auf Kollinearität 6.3. Univariate Analyse 6.4. Multivariate Regressionen 6.5. Einbettung in die Literatur 6.6. Prognose der impliziten Risikoprämie mittels Faktorenmodellen 7. Empirische Ergebnisse zur Bewertungsgenauigkeit 7.1. Vergleichswerte zur Beurteilung der Bewertungsgenauigkeit 7.2. Bewertungsgenauigkeit mit zukunftsorientierten Kapitalkosten 7.3. Bewertungsgenauigkeit des Elf-Faktorenmodells 8. Faktorenmodell ohne Marktdaten 8.1. Vorüberlegungen 8.2. Ergebnisse des multivariaten Regressionsmodells 8.3. Bewertungsgenauigkeit des Modells ohne Marktdaten 9. Empirische Ergebnisse zum europäischen Datensatz 9.1. Implizite Risikoprämie für Europa 9.2. Implizite Kapitalkosten für Europa 9.3. Multivariate Regression für Europa 9.4. Bewertungsgenauigkeit für Europa 10. Kritische Würdigung 10.1. Differenzierung der Forschungsergebnisse 10.2. Limitationen und Robustheitstests 11. Schlussbetrachtung 11.1. Zusammenfassung und Fazit 11.2. Ausblick
1. Einleitung 1.1. Motivation 1.2. Zielsetzung und Forschungsfragen 1.3. Vorgehensweise 2. Unternehmensbewertung und zukunftsorientierte Kapitalkosten 2.1. Literaturüberblick zum empirischen Vergleich von Unternehmensbewertungsverfahren 2.2. Methoden zur Bestimmung von Kapitalkosten 2.3. Grundlegende Modelle der empirischen Unternehmensbewertung 2.4. Unternehmensbewertungsmodelle für die empirische Studie 2.5. Beurteilung der Bewertungsgenauigkeit 3. Grundlagen von Faktorenmodellen zur Bestimmung von Kapitalkosten 3.1. Bestimmung von erwarteten Kapitalkosten mittels Faktorenmodellen 3.2. Risikofaktoren 4. Datenbasis der empirischen Analyse 4.1. Auswahl der Stichproben 4.2. Deskriptive Statistik der Stichproben zur Bestimmung der impliziten Kapitalkosten 4.3. Deskriptive Statistik der Stichproben zur Erstellung der Faktorenmodelle 5. Empirische Bestimmung der impliziten Kapitalkosten 5.1. Implizite Risikoprämie 5.2. Implizite Kapitalkosten 5.3. Implizite Risikoprämien mit kurzfristigem sicheren Zins 5.4. Implizite Risikoprämien durchgängig einbezogener Unternehmen 5.5. Implizite Risikoprämien von Unternehmen mit negativen Prognosen 5.6. Branchenrisikoprämien 5.7. Einbettung in die Literatur 6. Empirische Bestimmung der impliziten Kapitalkosten mittels Faktorenmodellen 6.1. Vorüberlegung 6.2. Test der Risikoparameter auf Kollinearität 6.3. Univariate Analyse 6.4. Multivariate Regressionen 6.5. Einbettung in die Literatur 6.6. Prognose der impliziten Risikoprämie mittels Faktorenmodellen 7. Empirische Ergebnisse zur Bewertungsgenauigkeit 7.1. Vergleichswerte zur Beurteilung der Bewertungsgenauigkeit 7.2. Bewertungsgenauigkeit mit zukunftsorientierten Kapitalkosten 7.3. Bewertungsgenauigkeit des Elf-Faktorenmodells 8. Faktorenmodell ohne Marktdaten 8.1. Vorüberlegungen 8.2. Ergebnisse des multivariaten Regressionsmodells 8.3. Bewertungsgenauigkeit des Modells ohne Marktdaten 9. Empirische Ergebnisse zum europäischen Datensatz 9.1. Implizite Risikoprämie für Europa 9.2. Implizite Kapitalkosten für Europa 9.3. Multivariate Regression für Europa 9.4. Bewertungsgenauigkeit für Europa 10. Kritische Würdigung 10.1. Differenzierung der Forschungsergebnisse 10.2. Limitationen und Robustheitstests 11. Schlussbetrachtung 11.1. Zusammenfassung und Fazit 11.2. Ausblick
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