Ausgangspunkt jeder finanzwirtschaftlichen Analyse von Kapitalstrukturen mit theoretischem Anspruch ist die These von der Irrelevanz des Verschuldungsgrades nach Modigliani und Miller aus dem Jahre 1958. Diese These wurde von der Praxis nie akzeptiert und bot auch aus theoretischer Sicht Ansatzpunkte zur Kritik. zugleich hat sie zahlreiche Versuche angeregt, in einer umfassenderen theoretischen Analyse die entscheidenden Determinanten der Kapitalstrukturwahl herauszuarbeiten. Als besonders fruchtbar erwiesen sich solche Ansatze, die Unterschiede in Informationsstand und Handlungsmoglichkeiten der am FinanzierungsprozeB beteiligten Personen herausstellen. Derartige Ansatze werden he ute iiblicherweise unter dem Stichwort Agency-Theorie behandelt. Insbesondere in den 80er Jahren wurde das Kapitalstrukturproblem auch aus empirischer Sicht disku tiert. Mit dem Schlagwort "Eigenkapitalliicke" wurde der Befund belegt, daB die Eigenkapitalquoten deutscher Unternehmungen im zeitablauf abnahmen und im internatio nalen vergleich niedrig waren. Im Zusammenhang damit wurde die Befiirchtung geauBert, daB aufgrund einer zu geringen Eigenkapitalausstattung die Investitions- und Innovationstatigkeit beeintrachtigt werde. Die vorliegende Arbeit kniipft an dies en beiden Ansatzpunkten, dem theoretischen und dem empirischen, an und stellt die Verbindung zwischen ihnen her. Ausgangshy pothese ist, daB die systematischen Unterschiede in den Kapitalstrukturen von Deutschland, Japan und den USA sich - VII- auf Unterschiede in den Finanzsystemen dieser Lander zu rlickflihren lassen. Eine geringe Eigenkapitalquote ist allgemein in solchen Landern zu erwarten, in denen die kreditbezogenen Kontrollmechanismen ausgepragter sind oder kostenglinstiger funktionieren als die beteiligungs bezogenen Mechanismen.
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