Im Frühjahr 1995 beschloss die Gemeinnützige HERTIE-Stiftung, sich dem Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu widmen. Zu diesem Zweck förderte sie das Projekt "Familienbewusste Personalpolitik als Teil der Unternehmenspolitik". Ein Team aus erfahrenen Praktikern, Wissenschaftlern und Fachexperten unter der Leitung von Prof.Dr. Artur Wollert und Dipl.Kauffr. Gaby Wilms untersuchten in den vergangenen Jahren, wie betriebliche Personalpolitik familienbewusster gestaltet werden kann. In zwölf Unternehmen und einem Teilbereich der Bundeswehr wurden bundesweit maßgeschneiderte betriebliche Fallstudien durchgeführt. Neben namhaften Firmen wie etwa Mercedes-Benz, Audi, Siemens, Deutsche Bank, Dräger, Knoll, Karstadt und Gerling wurden auch Untersuchungen in Klein- und Mittelbetrieben durchgeführt. Das zentrale Forschungsergebnis zeigt, dass familienbewusste Personalpolitik in allen klassischen Feldern des Personalmanagements ansetzen kann. Nicht hohe Investitionen in Infrastruktur und Sozialbudget tragen entscheident zur besserern Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei, sondern vielmehr Engagement und Kompetenz von Seiten der Führung und die Möglichkeit einer flexiblen Gestaltung der Arbeitsorganisation. Der vorliegende wissenschaftliche Reader bietet als Ergänzung zum Praxisleitfaden vertiefende Informationen. Durch die einzelnen Beiträge wird Einblick in Zielsetzung, Vorgehensweise und Ergebnisse der Teilprojekte gegeben. Jedes Team berichtet aus seinem speziellen Erfahrungsbereich und von der jeweiligen Motivation des Unternehmens, seine Personalpolitik familienfreundlicher zu gestalten.
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