Familienunternehmen gelten in der Öffentlichkeit als tragende Säule unserer Volkswirtschaft. Viele Länder schauen anerkennend auf "The German Mittelstand". Doch was macht diese Unternehmensform so stabil? Familienunternehmen unterscheiden sich vor allem durch die Existenz und das Engagement der letztverantwortlichen Unternehmerfamilien strukturell und substantiell von anderen Unternehmen. Die interdisziplinäre "Family-Business"-Forschung widmet sich daher nicht nur Familienunternehmen selbst, sondern vermehrt auch den Unternehmerfamilien. Trotzdem besteht in unserer Gesellschaft (noch) keine angemessene Vorstellung von ihrem Wirken. Tatsächlich sind Unternehmerfamilien im Sinne hartnäckiger Klischees eher Gegenstand von Neid-Debatten oder sie stehen in Verdacht, ungerechtfertigte Privilegien zu genießen. Zudem wird vor allem jungen Mitgliedern von Unternehmerfamilien aus Unkenntnis nachgesagt, satt und leistungsunwillig zu sein. Daher hält sich auch das alte Sprichwort: "Der Erste erstellt's, der Zweite erhält's, dem Dritten zerfällt's". Dieser Eindruck von Unternehmerfamilien ist verzerrt, diffus und negativ konnotiert. Der Sammelband regt mit 20 Fachbeiträgen dazu an, dieses Fremdbild zu objektivieren und Unternehmerfamilien zu einer differenzierteren Selbstwahrnehmung zu verhelfen.