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Die staatliche Marktregulierung hat der deutschen Versicherungswirt schaft trotz aller politischen und wirtschaftlichen Umbrüche fast ein Jahr hundert lang eine insgesamt stabile Marktordnung mit günstigen Ent wicklungsbedingungen gesichert. Diese Ära neigt sich schnell ihrem Ende zu. Die Öffnung der Versicherungsmärkte in der Europäischen Ge meinschaft nach dem Prinzip des Wettbewerbs der Aufsichtssysteme wird die deutschen Versicherungsunternehmen selbst dann intensiverem Wettbewerbsdruck aussetzen, wenn zunächst die wesentlichen Elemente des bestehenden Systems der materiellen Staataufsicht…mehr

Produktbeschreibung
Die staatliche Marktregulierung hat der deutschen Versicherungswirt schaft trotz aller politischen und wirtschaftlichen Umbrüche fast ein Jahr hundert lang eine insgesamt stabile Marktordnung mit günstigen Ent wicklungsbedingungen gesichert. Diese Ära neigt sich schnell ihrem Ende zu. Die Öffnung der Versicherungsmärkte in der Europäischen Ge meinschaft nach dem Prinzip des Wettbewerbs der Aufsichtssysteme wird die deutschen Versicherungsunternehmen selbst dann intensiverem Wettbewerbsdruck aussetzen, wenn zunächst die wesentlichen Elemente des bestehenden Systems der materiellen Staataufsicht beibehalten werden sollten. Gleichzeitig wird die zunehmende Integration wesentli cher Teile der Versicherungswirtschaft in die Finanzdienstleistungsmärk te neue Anforderungen an die Wettbewerbsfähigkeit der Versicherungs unternehmen stellen. Im Hinblick auf diesen Strukturwandel ist es zweifellos sinnvoll, wenn über die Ziele und Instrumente der staatlichen Marktregulierung nachge dacht wird. Die nun schon mehrere Jahre andauernde Grundsatzdiskussi on über die künftige Marktordnung der Versicherungswirtschaft droht jedoch im Sande zu verlaufen. Nach zahlreichen Analysen und gutachter liehen Empfehlungen lassen sich bei den Argumenten für eine substan tielle Deregulierung der Versicherungsmärkte ebenso wie bei den Gegen argumenten gewisse Abnutzungserscheinungen nicht mehr übersehen. Dadurch werden die Grundlagen für die notwendigen ordnungspoliti schen Entscheidungen nicht verbessert, während mangels eindeutiger Signale und Anreize kostbare Zeit für die Anpassung an die sich abzeich nenden Veränderungen der Marktstrukturen verstreicht. Für diese unbefriedigende Situation gibt es vor allem zwei wichtige Gründe: - Die gerade für die Versicherung bedeutsamen Grundannahmen über die Funktionsbedingungen des Versicherungsprozesses sind bisher kaum diskutiert worden. Je nach Annahmen ergeben sich aber unter schiedliche Schi ußfolgerungen für die Versicherungsmarktordnung.
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Autorenporträt
Prof. Dr. Dr. h.c. Roland Eisen lehrt am Institut für Konjunktur, Wachstum und Verteilung der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er ist Lehrbeauftragter für Versicherungslehre an der Deutschen Versicherungs-Akademie in München.