Wie lassen sich Gegensätze zusammenhalten, ohne ihre Gegensätzlichkeit aufzuheben? Katharina Heyden entwickelt diese Kunst der Unterscheidung als Grundfigur christlichen Weltverstehens im Dialog mit Quellen aus dem fünften Jahrhundert. Die Konzilsakten von Chalcedon spiegeln das Ringen um die Unterscheidung von göttlicher und menschlicher Natur in der Person Jesus Christus. Anekdotische Aussprüche von Wüstenmönchen zeigen, wie die widerstrebenden Regungen der menschlichen Seele auf heilsame Weise unterschieden werden können. Die Autorin behandelt die Konzilsakten und Spruchsammlungen zugleich historisch-kritisch und theologisch-konstruktiv, indem sie ihre komplexen Wirkungsgeschichten bis hin zu Hegel und Kierkegaard verfolgt. Sie wirft ein neues Licht auf kollektive Wissensproduktion im fünften Jahrhundert und wendet die Kunst zu unterscheiden ohne zu trennen auf die historische Verflechtung des Christentums mit Judentum und Islam an.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.