Seit einiger Zeit ist in Deutschland wieder von Unterschichten die Rede. Dies gilt nicht nur für die Soziologie, für die Öffentlichkeit - die Medien - und die Politik, auch in der Bevölkerung scheint das Bedürfnis einer neuen Abgrenzung nach unten zu wachsen. Im Zuge der gestiegenen Wahrnehmung einer zun- menden sozialen Ungleichheit wird zudem auch die Frage gestellt, ob sich die neu Benachteiligten nicht nur sozioökonomisch, sondern auch kulturell von den besser Gestellten unterscheiden. In diesem Zusammenhang erleben Begriffe wie Klasse und Schicht in den letzten Jahren eine Renaissance, nicht nur in den Sozialwissenschaften, s- dern auch in den Medien, vor allem den Wochenzeitschriften und in Ferns- sendungen. Neu ist hier, dass nicht nur von einem Klassenbewusstsein in der deutschen Gesellschaft gesprochen wird, das anwachse, sondern in erster Linie ist von einer unteren Klasse die Rede. Von neuen Unterschichten sprechen Historiker (Nolte 2004) und andere - obachter und die Medien greifen begierig diesen neuen Topos auf. Auch in der Wahrnehmung und im Selbstverständnis der Menschen scheinen sich die Dinge zu verändern.
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"Karl August Chassé [der Autor] liefert mit seinem Band eine fundierte Analyse der theoretischen Grundlagen des Unterschichtendiskurses. Er versteht es zugleich, diese Theorienlinien mit den politischen Strategien und medialen Darstellungsweisen der praktischen Umsetzung innerhalb des neuen Sozialstaatsmodells zu verknüpfen. Der Zugang und das Verständnis insbesondere zu den theoretisch anspruchsvollen Teilen der Arbeit wird dabei durch den zielgenauen Einsatz von Originalquellen erleichtert und unterstützt. Hilfreich für die Erschließung der Materie ist auch der formale Aufbau: jedes Kapitel endet mit Fragen und ausgewählter Literatur zur Vertiefung ab, was das Werk insgesamt - nicht nur als Lehr- und Lernbuch für Studierende - uneingeschränkt empfehlenswert macht." www.socialnet.de, 17.05.2010