Die im nordrhein-westfälischen Raum anstehenden Ziegelrohstoffe haben von Natur aus vornehmlich rote bis braunrote Brennfarben. Die moderne Architektur fordert jedoch, einer heute auf viele Bedarfsgegenstände bezogenen Tendenz folgend, helle Farben auch für Sichtmauerwerk. Der Mangel an heller gebrannten Mauerziegeln hat bereits dazu geführt, daB solche Erzeugnisse in beträchtlichem Umfange aus dem Ausland eingeführt werden. Die Möglichkeiten einer Aufhellung dunkler Ziegelbrennfarben zu untersuchen, ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Grunderkenntnisse hierüber liegen bereits seit SEGER [1] vor (1873), doch besteht noch immer ein Mangel an genaueren Unterlagen und Erfahrungen, so daB hier von in Nordrhein-Westfalen noch praktisch kaum Gebrauch gemacht wurde. Dem abzuhelfen, ist nunmehr versucht worden, das seither Bekannte experimen tell zu überprüfen und darüber hinaus neue Erkenntnisse zu gewinnen. 7 2. Ursachen der Brennfarbenbildung Aus Erprobung und Analysierung zahlreicher Tone erkannte SEGER in bezug auf die Hauptunterschiede in den Brennfarben folgende Zusammenhänge [1]: Brennfarbe Charakteristik des Tones Rot tonerdearm, kalkarm, eisenreich Hellgelb tonerdearm, kalk- und eisenreich Gelb bis Lederbraun tonerdereich, mäl3ig eisenhaltig Schwachfarben bis Weil3 tonerdereich, eisenarm Weiter fand SEGER folgende Zusammenhänge der Brennfarbenbildung: Relation der farbbestimmenden Oxyde Brennfarbe Fe20a : CaO = 0,5 Gelb Gelb Fe20a : AbOa = 0,2 bläulich braun braun bräunlich gelb rot gelb gelb CaO 20 40 60 80 Abb. 1 Brennfarben im Dreistoffsystem CaO-AhOa-Fe20a, schematisch dargestellt 8 Bei Zunahme von Fe 0a über diese Grenzwerte hinaus besteht eine Tendenz 2 nach Rot bis Rotbraun. Mn02 (Braunstein) ist in den mitteleuropäischen Ziegel erden nur schwach vertreten. Es nuanciert die Brennfarbe nach Braun.
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