Das Harnblasenkarzinom gehört weltweit zu den häufigsten Krebserkrankungen und wird meist erst im Endstadium erkannt. Gegenwärtig verwendete diagnostische Verfahren sind invasiv, zeit- und kostenintensiv und verbunden mit dem Risiko weiterer Komplikationen. Die Entwicklung von nicht-invasiven Tumormarkern für die Diagnose und Nachsorge von Harnblasenkarzinomen ist von großem klinischen Interesse und könnte anhand von RNA-Markern im Patientenurin realisiert werden. Im ersten Schritt wurde daher das Transkriptom vom Urin gesunder Patienten mit dem von Harnblasenkarzinom-Patienten im fortgeschrittenen Tumorstadium verglichen und potentielle Tumormarker identifiziert. Anschließend wurde der Fokus auf die Analyse von linearen und zirkulären RNA-Spezies des TRAM1- und S100A6-Genlokus gelegt und umfassende Studien zur Detektion und Verifizierung der Transkripte durchgeführt. Dabei empfahlen sich insbesondere S100A6-RNAs durch eine solide Nachweisbarkeit im Patientenurin und eine erhöhte Expression mit fortschreitendem Krankheitsstadium als Tumormarker für das Harnblasenkarzinom. Zirkuläre RNAs standen aufgrund ihrer vermuteten erhöhten Stabilität in Körperflüssigkeiten und der bereits bekannten Tumor-biologischen Funktionen ebenfalls im Mittelpunkt der Untersuchungen. Ein besseres Verständnis der vielfältigen Funktionen von zirkulären Transkripten könnte zudem die Entwicklung von therapeutischen Strategien zur Behandlung von Blasentumoren vorantreiben.
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