Eine moderne Massenproduktion ist heutzutage ohne die Herstellungsver fahren der bildsamen Formgebung nicht denkbar. Große Mengen von Halb zeug und Fertigprodukte werden durch Warm-Walzen erzeugt: Der Um formvorgang bewirkt eine Verringerung des Querschnittes und erhöht die mechanischen und technologischen Eigenschaften des Walzgutes gegenüber jenen des gegossenen Ausgangsmaterials. Langgestreckte Vollquerschnitte aus Stahl, wie Stabstahl und Draht, sowie die zugehörigen Halbzeuge wer den technisch-wirtschaftlich meist nur in Kalibern gewalzt. Neben Fertig kalibern, die in Form und Größe dem zu erzeugenden Walzgut entsprechen, werden sogenannte Streckkaliber verwendet. Diese Kaliber sind solche mit einfacher Geometrie, die eine große Streckwirkung auf das Walz gut aus üben. Sie gestatten, einen großen Ausgangsquerschnitt in relativ wenigen Arbeitsvorgängen (Stichen) auf einen kleinen Endquerschnitt zu reduzieren. Die Technologie des Kaliberwalzens beruht i. w. auf den in der Praxis gesammelten Erfahrungen; aufgrund dieser Erfahrungen sind allgemeine Kalibrierungsregeln aufgestellt worden. Danach kann qualitativ die Streck wirkung in Abhängigkeit von der Kalibergeometrie, dem Walzendurchmes ser und der Walzgeschwindigkeit abgeschätzt werden. Wissenschaftliche Untersuchungen über das Walzen in Streckkalibern sind meist mit der Zielsetzung durchgeführt worden, die Gesamtformänderun gen festzustellen und den Kraft- und Arbeitsbedarf zu ermitteln. Diese Daten dienen als Unterlage für die Auslegung der Walzgerüste und Antriebe.
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