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Dieses Buch behandelt eine sehr kritische Epoche in der Geschichte des christlichen Ägyptens, nämlich die Zeit um das ökumenische Konzil von Chalkedon, das vom byzantinischen Kaiser Markian im Jahr 451 n. Chr. einberufen wurde. Da die koptische Kirche in Ägypten die dogmatische (christologische) Lehre des Konzils von Chalkedon ablehnte, wurde der koptische Patriarch Dioskoros (444 bis 454) abgesetzt und ins Exil geschickt. An seiner Stelle wurde Proterios als neuer Patriarch durch den Kaiser Markian gegen den Willen des Volkes eingesetzt. Die Kopten blieben aber ihrem abgesetzten Patriarchen…mehr

Produktbeschreibung
Dieses Buch behandelt eine sehr kritische Epoche in der Geschichte des christlichen Ägyptens, nämlich die Zeit um das ökumenische Konzil von Chalkedon, das vom byzantinischen Kaiser Markian im Jahr 451 n. Chr. einberufen wurde.
Da die koptische Kirche in Ägypten die dogmatische (christologische) Lehre des Konzils von Chalkedon ablehnte, wurde der koptische Patriarch Dioskoros (444 bis 454) abgesetzt und ins Exil geschickt. An seiner Stelle wurde Proterios als neuer Patriarch durch den Kaiser Markian gegen den Willen des Volkes eingesetzt. Die Kopten blieben aber ihrem abgesetzten Patriarchen treu und widerstanden Proterios, der 457 ermordet wurde. Der Streit zwischen den zwei Parteien - den Chalkedonensern und den Antichalkedonensern - dauerte Jahrhunderte und verlief auf beiden Seiten nicht ohne Blutvergießen.
Unter den wenigen Werken, die von diesem Konzil berichten, gibt es eines, das dem Patriarchen Dioskoros selbst zugeschrieben wird. Dieses Werk ist eine Lobrede (Panegyrikos) auf einen ägyptischen Bischof namens Makarios, der den Patriarchen Dioskoros zum Konzil in Chalkedon begleitete. Das Werk ist auf Koptisch und Arabisch überliefert. Die koptischen Handschriften sind zum größten Teil bereits publiziert, jedoch ohne tiefgreifende Untersuchung. Die arabische Version hingegen ist ganz außer Betracht geblieben.
In dieser Studie werden zuerst die historischen und dogmatischen Hintergründe präsentiert und die wichtigsten Quellen dargestellt. Danach wird die Forschungsgeschichte des untersuchten Texts zusammengefasst und bewertet. Den Mittelpunkt dieser Studie bildet eine Edition der arabischen Version des "Panegyrikos auf Makarios von Tkoou" mit einem kritischen Apparat sowie einer deutschen Übersetzung. Der gesamte Textinhalt wird in jeder Einzelheit historisch und philologisch kommentiert. Ein separates Kapitel fokussiert das Nachleben des Panegyrikos auf Makarios in späteren koptischen und arabischen Werken. Es zeigt deutlich, wie wichtig der Panegyrikos für die Verfassung jüngerer Schriften und wie weit dieses Werk im koptischen Ägypten verbreitet war. Der letzte Teil des Buches beleuchtet die Philosophie der Kirchengeschichtsschreibung bei den Kopten. Er stellt die wichtigen historischen Quellen in der koptischen und kopto-arabischen Literatur zusammen und versucht durch eine tiefgreifende Untersuchung zu konzipieren, wie die Kopten mit der Schreibung ihrer eigenen Kirchengeschichte umgegangen sind. Durch die Erforschung der vorhandenen historischen Quellen wird das kollektive Gedächtnis dieses Volks analysiert.

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Rezensionen
"Grundsätzlich handelt es sich bei einem Panegyrikos nicht um eine Biographie sondern um eine Lobrede zur Verherrlichung dessen, auf auf den der Panegyrikos verfasst wurde, wo dann positive Eigenschaften und Ereignisse stärker herausgestrichen und negative Seiten soweit möglich unterdrückt werden. Von einer Biographie werden dagegen mehr Realität und historisch zuverlässige Daten (S.265) erwartet. Auf jeden Fall sind auch in dem hier vorliegenden Panegyrikos auf Makarios von Tkoou zahlreiche nützliche Informationen enthalten, die zur Aufhellung der Kirchenpolitischen Situation im Rahmen des Konzils von Chalkedon beitragen."

P. Grossmann

In: Bulletin de la société d'Archéologie copte, Tome L (2011) S. 174-177.
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"Samuel Moawad has in this volume given us not only a critical edition of the Arabic text and commentary on the Panegyric of Macarios, but in his effort to push the scholarship on the text in a literary-critical direction has opened windows into the ongoing life of the text within the living Coptic tradition. Herein lays the real value of the work, alongside which I might note the wealth of secondary information that the author brings to bear on the study of the text. While the latter remains difficult to access, there is much to find here on many a topic of interest apart from the specifics that connect it to the panegyric. (...)
These observations do not alter the judgment of this book as an important piece of scholarship that significantly advances our understanding of the Panegyric of Macarios of Tkôu and its place within Coptic tradition. Furthermore, beyond the specific text in question, the volume underscores the importance of a literarycritical approach to Coptic literature, the gains realized through the inclusion of long neglected Arabic sources in the study of the tradition, and the living nature of texts within the life of the community. While the volume's content and structure suggests its origin as a dissertation, its erudition rewards the reader with numerous facts, insights, and ideas."

James E. Goehring

In: Journal of Coptic Studies 14 (2012) S. 159-178.

In: Journal of Coptic Studies. 14 (2012). pp. 165-168.

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"Hinter der Formulierung "Untersuchungen zum Panegyrikos auf Makarios von Tkoou" versteckt sich das dritte Kapitel mit dem Titel "Die arabische Version des Panegyrikos auf Makarios: Handschrift DE-GN arab. 114", das wohl für die meisten Leser das zentrale Kapitel sein dürfte (63- 53). Mit anderen Worten: Es handelt sich bei den "Untersuchungen" im eigentlichen Sinn nicht nur um Untersuchungen zu einem bereits aus der Überlieferung bekannten Text, sondern um die Edition der arabischen Version nach einer Göttinger Handschrift, die mit mehreren anderen arabischen Handschriften verglichen wird. Und mit einer derartigen Edition wird ein weiterer interessanter Text aus der Kirchengeschichte für einen breiten Leserkreis erreichbar, der mitten in die Auseinandersetzung der koptischen Tradition in ihrer antichalkedonensischen Prägung mit dem Konzil von Chalkedon
hineinführt: Der besagte Makarios, Bischof einer oberäigyptischen Stadt namens Tkoou, stirbt anlässlich seiner Weigerung, den Tomus Leonis zu unterschreiben, den Märtyrertod (...)
Es bleibt zu hoffen, dass das Werk auch außerhalb der eher begrenzten Disziplin der Koptologie vor allem von der Theologie rezipiert wird. Immerhin werden genügend Details geschildert, die für unterschiedliche Teildisziplinen der Theologie von Interesse sind, sei es die Erforschung von Mönchtum, Brauchtum oder auch die Erforschung der Frage einer religiös motivierten Anwendung von Gewalt gegenüber Vertretern anderer Traditionen."

Hans Förster

In: Theologische Literaturzeitung. 137 (2012) 10. Sp. 1077-1079.
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