Die Untersuchung des römischen Heeres ist schon unter systematischen Gesichtspunkten besonders deshalb interessant, weil in diesem großen, seit Augustus definitiv stehenden Militärapparat Strukturen und Traditionen entwickelt wurden, die in neuzeitlichen Heeren vielfach weiterwirkten. Mit methodischem Geschick und Scharfsinn durchleuchtet der Autor die verstreuten literarischen Quellen und analysiert archäologische Befunde. Er weist organisierte Ausbildung bereits für das dritte und zweite Jahrhundert v. Chr. nach und zeichnet ein plastisches Bild des Trainingsprogrammes der republikanischen und kaiserzeitlichen Heere. Bei aller Bedeutung des Ausbildungsniveaus für die Kampfkraft wird abschließend dennoch nicht darauf verzichtet, in einer Untersuchung des Begriffes disciplina der Frage nach dem Zusammenhang von technisch-taktischer Fertigkeit und mentaler Komponente der Kampfkraft nachzugehen. Damit wird das Thema der Motivation angesprochen, ein Problem, daß in aktuellen Diskussionen nicht an Interesse verloren hat.
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