Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: magna cum laude, Universität zu Köln (a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities Cologne), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Autorin zeigt, dass eine Vielzahl okkasioneller Komposita - entgegen der traditionellen Forschungsmeinung - auch ohne Kontextinformationen eindeutig erschließbar sind. Den Faktor, den sie für diese eindeutige Erschließbarkeit annimmt, betrifft die Konvergenz der Konzepte. Konzeptkonvergenz beschreibt sie als ein semantisches Beziehungsverhältnis der Kompositakonstituenten. Dieses Beziehungsverhältnis bildet sich durch rekurrentes Miteinanderauftreten sprachlicher Einheiten in ähnlichen Kontexten heraus. Traditionell erklärt die Wortbildungsforschung die Präferenz einer bestimmten Interpretation für ein Kompositum in erster Linie mit dem Faktor der Usualisierung. Vereinfacht heißt das: Wird eine sprachliche Einheit in mehreren Gebrauchssituationen immer gleich interpretiert, wird diese Bedeutung mental gespeichert. Zuvor sind diverse Interpretationen durch verschiedene Relationen zwischen den Konstituenten möglich. Die Wortbildungsforschung weist deshalb häufig auf die hohe Diversität der Interpretationen hin, die bei einigen okkasionellen Komposita zu beobachten ist. Eine Vielzahl ähnlich guter Interpretationen für ein Kompositum würde jedoch einen enorm hohen kognitiven Aufwand bedeuten. Eine derart geringe Effizienz spräche daher gegen die sehr hohe Produktivität der Komposition in der deutschen Sprache. Durch die Differenzierung der Konzepttypen zeigt die Autorin auf, dass Komposita semantisch weit transparenter und effizienter sind, als bisher angenommen.
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