Die Sprachverwendung der politischen Linken in Spanien ist bisher in nur wenigen Studien analysiert worden. Auch auf die Frage, ob es überhaupt einen charakteristischen 'linken' Sprachgebrauch gibt, dessen sich die Angehörigen linker Parteien bedienen, gibt es bisher keine eindeutige Antwort. Gegenstand der Studie ist ein zentrales Charakteristikum linken Sprachgebrauchs: die Versprachlichung von (progressiver) Politik als Fort- bzw. Rückschritt oder Stillstand. Die Auswertung basiert auf einem Korpus, das sowohl Wahlprogramme als auch Parteizeitungen des Partido Socialista Obrero Español sowie des Partido Comunista de España bzw. der Izquierda Unida aus mehreren Jahrzehnten berücksichtigt. Die formale, semantische und funktionale Analyse der zahlreichen Beispiele gibt grundlegende Aufschlüsse über verschiedene Strategien des Besetzens und Instrumentalisierens von Begriffen sowie über die parteispezifische Verwendung von Schlagwörtern und Metaphern im Rahmen der politischen Kommunikation.
«Insgesamt lässt sich diese in sprachwissenschaftlicher Hinsicht sehr ertragreiche Studie jedem politolinguistisch interessierten Hispanisten sehr zur Lektüre empfehlen, aber auch für kulturwissenschaftlich und politisch Interessierte, die sich mit Spanien beschäftigen, stellt sie mit ihrem umfangreichen Belegmaterial eine wichtige Quelle dar.»
(Jutta Langenbacher-Liebgott, Romanische Forschungen 128/2016)
(Jutta Langenbacher-Liebgott, Romanische Forschungen 128/2016)