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»Wo war ich, der Utopieanrainer, stehengeblieben? ... Am unerforschten Spalt zwischen Berufung und Beruf? Darin ist mein aktueller Sonnenstand verborgen.« Auch Ron Winklers neuer Gedichtband Unterwegs in der Verformung lädt wieder ein zu Expeditionen ins Herz der Sprache. Diesmal in eine urbane Landschaft, die durch das übernächtigte Leben mit Kleinkindern einen ganz anderen Blick auf die Welt eröffnet, darauf, was sie uns kostet und wie sie uns um die Ohren fliegt. »Bei Temperaturen um den Formulierpunkt« und »Dauerregen in der Babybay« sondiert er »Vaterwildnis« und »vorbildbiotopisches…mehr

Produktbeschreibung
»Wo war ich, der Utopieanrainer, stehengeblieben? ... Am unerforschten Spalt zwischen Berufung und Beruf? Darin ist mein aktueller Sonnenstand verborgen.« Auch Ron Winklers neuer Gedichtband Unterwegs in der Verformung lädt wieder ein zu Expeditionen ins Herz der Sprache. Diesmal in eine urbane Landschaft, die durch das übernächtigte Leben mit Kleinkindern einen ganz anderen Blick auf die Welt eröffnet, darauf, was sie uns kostet und wie sie uns um die Ohren fliegt. »Bei Temperaturen um den Formulierpunkt« und »Dauerregen in der Babybay« sondiert er »Vaterwildnis« und »vorbildbiotopisches Gelände«. Zwischen Arztpraxen, Ämtern und Polizeistationen besingt er das »nicht so richtig super sitzende Hormonkostüm« und rät: »Schreib einfach auf die Karte an dich selbst: Happy Melancholiefrustdepressionsohnmachtsernüchterung.«

In seinen neuen, so witzigen wie spracherweiternden Gedichten umkreist Ron Winkler Kindheitsorte und Kriegsschauplätze, blickt in Beziehungsabgründe und stellt sich den Herausforderungen des Familienalltags mit poetischem Charme.
Autorenporträt
Ron Winkler, geboren 1973 in Jena, lebt in Berlin. Als Übersetzer aus dem Englischen hat er einen Roman von Forrest Gander, ausgewählte Gedichte von Billy Collins sowie Little Boy und Angefangen mit San Francisco von Lawrence Ferlinghetti übertragen und wurde mit Letzterem für den Preis der Leipziger Buchmesse 2024 nominiert. Für seine Gedichtbände erhielt er den Leonce-und-Lena-Preis, den Mondseer Lyrikpreis, den Lyrikpreis München, den Basler Lyrikpreis und zuletzt den Rompreis der Villa Massimo.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Angelika Overath empfiehlt Ron Winklers neuen Gedichtband allen Eltern und Rätselfreunden. Zwar eröffnet der in Jena geborene Dichter den Band mit dem Krieg in der Ukraine und der Frage, wie man in Kriegszeiten dichten kann, den Abschluss machen Landschaftsgedichte und Alltagsszenen. Das Herzstück bilden aber jene Gedichte, die sich mit den "Identitätsschwankungen" auseinandersetzen, denen Paare unterliegen, wenn sie Eltern werden, erkennt die Kritikerin. Von Folter durch Schlafentzug liest sie hier ebenso wie vom Ausgeliefertsein, von einem Vater vorgetragen mit "existenziellem Pathos und Wortfuror". Den eigentlichen Reiz scheinen für Overath aber Winklers Sprachspielereien auszumachen: Aus "Kuscheltieren" werden "Tuscheltiere", aus dem "Stiefschwesterchen" das "Schniefschwesterchen", zitiert sie. Fast wie bei Brentano, meint sie, nur nicht ganz so klangvoll. Gern hat sie die Gedichte offenbar dennoch gelesen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Von den Hürden des Vaterseins und einer Welt im Ausnahmezustand - Ron Winklers Gedichte ringen um eine Form für eine formlose Gegenwart.« Björn Hayer / Frankfurter Rundschau

»Ein Buch, in dem sehr aufmerksam beobachtet wird, wie sich die Welt durch Kinder verändert. Wenn Sie Neugeborene in Ihrem Umfeld haben, ist dies das perfekte Buch für deren Eltern.« Insa Wilke / Gutenbergs Welt WDR3


»Ron Winkler erfasst so genau, wie sich durch die Fürsorge für ein Baby oder durch die Überforderungen im Alltag mit Kleinkindern durch extreme Gefühle die Gewichtungen umschieben und die Art und Weise, wie man die Welt betrachtet, empfindet und beschreibt.« Insa Wilke / Gutenbergs Welt WDR3


»Selten ist es einem Lyriker gelungen, die Verschränkung von Privatem und Welt so offen und liebevoll abzubilden [...] Ein großes Lesevergnügen für alle, die ihren Nachwuchs ebenso lieben wie die deutsche Sprache.« Julia Trompeter / WDR3