Ein facettenreiches, bislang wenig beachtetes Kapitel der Begegnung von Westen und Orient: Bernd Brunner erzählt von Forschern, Pilgerinnen, Touristen - und furchtlosen Grenzgängern in der Heimat von Juden, Muslimen und Christen.
Das Heilige Land war Sehnsuchtsziel, Utopie und Verheißung - indem man es bereiste, konnte man sich seiner Sünden entledigen, sich zum Ritter schlagen lassen, auf Heilung von Krankheiten hoffen. Vor allem aber konnte man dem Geheimnis näherkommen, das diesen Ort umgab. Denn gerade für christliche Pilger verlief die Reise oft ganz anders als erwartet, und nicht wenige stürzte das Auseinanderklaffen von Erwartung und Wirklichkeit in eine tiefe Krise - etwa, wenn in der Dürre Palästinas weder Milch und Honig noch Wasser flossen.
Bühne der Begegnung der Religionen, Traumland, Projektionsfläche, Ort der Erfüllung oder Ernüchterung: Viel zu erzählen für Bernd Brunner, der unzählige Reiseberichte gesichtet hat und in diesem Buch eine faszinierende und abenteuerliche Auswahl präsentiert. Und so begegnen wir zionistischen Vordenkern und amerikanischen Missionaren, Templern und Dragomanen, Adeligen, die sich ein Kreuz auf die Nase (!) tätowieren lassen, allein reisenden Pilgerinnen und vielen anderen.
Das Heilige Land war Sehnsuchtsziel, Utopie und Verheißung - indem man es bereiste, konnte man sich seiner Sünden entledigen, sich zum Ritter schlagen lassen, auf Heilung von Krankheiten hoffen. Vor allem aber konnte man dem Geheimnis näherkommen, das diesen Ort umgab. Denn gerade für christliche Pilger verlief die Reise oft ganz anders als erwartet, und nicht wenige stürzte das Auseinanderklaffen von Erwartung und Wirklichkeit in eine tiefe Krise - etwa, wenn in der Dürre Palästinas weder Milch und Honig noch Wasser flossen.
Bühne der Begegnung der Religionen, Traumland, Projektionsfläche, Ort der Erfüllung oder Ernüchterung: Viel zu erzählen für Bernd Brunner, der unzählige Reiseberichte gesichtet hat und in diesem Buch eine faszinierende und abenteuerliche Auswahl präsentiert. Und so begegnen wir zionistischen Vordenkern und amerikanischen Missionaren, Templern und Dragomanen, Adeligen, die sich ein Kreuz auf die Nase (!) tätowieren lassen, allein reisenden Pilgerinnen und vielen anderen.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Erhellendes bis Absonderliches findet sich in diesem Buch laut Rezensent Marko Martin zuhauf. Bernd Brunner schreibt darin eine Geschichte der Pilgerreisen nach Jerusalem, die, lernen wir, bereits im 4. Jahrhundert nach Christus einsetzt. Martin erfährt von Brunner unter anderem, dass Ideal und Wirklichkeit, wenn es um Jerusalem geht, meist nicht zusammenpassten, was unter anderem mit der multiethnischen und -religiösen Realität der Stadt zu tun hat. Die Pilger wurden oft zu Forschern, lernt Martin, was freilich oft auch in stereotypen Darstellungen resultierte. Außerdem geht der Rezensent auf Brunners Ausführungen zu pilgernden Frauen ein und weist auf ein paar inhaltliche Lücken hin - über erotische Orient-Projektionen etwa hätte er gern mehr gelesen. Dennoch, ein reichhaltiges Buch zu einem faszinierenden Thema, findet er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Ebenso voluminös wie kurzweilig geschrieben. (...) Ein hochspannendes Schatzkästchen voller Trouvaillen. Marko Martin DLF Kultur Lesart 20240808