Belinda Jones hat schon die 40 überschritten, als ihre Beziehung in Trümmern liegt und der Traum von eigenen Kindern endgültig geplatzt zu sein scheint. Deprimiert verkriecht sie sich, hängt traurigen Gedanken nach. Zeitgleich hatte ein Vierbeiner namens Bodie auch nicht das große Los gezogen. Von
seinem Menschen nicht mehr gewollt, war er zunächst im Tierheim gelandet und als sich niemand fand,…mehrBelinda Jones hat schon die 40 überschritten, als ihre Beziehung in Trümmern liegt und der Traum von eigenen Kindern endgültig geplatzt zu sein scheint. Deprimiert verkriecht sie sich, hängt traurigen Gedanken nach. Zeitgleich hatte ein Vierbeiner namens Bodie auch nicht das große Los gezogen. Von seinem Menschen nicht mehr gewollt, war er zunächst im Tierheim gelandet und als sich niemand fand, der den Mischling aufnehmen wollte, drohte ihm dort die Todesspritze.
Als Belinda auf Bodie aufmerksam gemacht wird, erobert er sofort ihr Herz. Belinda ist irritiert. Ihr ganzes Leben lang war sie ein „Katzenmensch“, hatte noch nie einen Hund oder auch nur den Wunsch, einen zu besitzen. Aber nun lässt sie sich auf das Abenteuer ein, nimmt Bodie auf und die beiden freunden sich schnell an. Das Glück scheint perfekt, als Bodie in der Nachbarschaft Hundedame Winnie kennenlernt und sich in sie verliebt. Doch Winnie samt Familie ziehen weg, von L.A. ins entfernte Portland.
Belinda fasst einen Entschluss: Gemeinsam mit Bodie macht sie sich auf den Weg gen Norden, um Winnie zu besuchen. Auf der über 3.000 Kilometer langen Reise entlang der amerikanischen Westküste erleben die beiden so einiges und finden zu einem völlig neuen Lebensgefühl.
Ich mag Tiere und Hund Bodie flog auch mein Herz gleich zu. Belinda betont immer wieder sein Lächeln, das man schon sehr schön auf dem Cover bewundern kann. Auch Reisen liebe ich und der hier beschriebene Roadtrip hat bei mir ständiges Fernweh ausgelöst. Beschreibungen von atemberaubenden Landschaften reihen sich aneinander, Strände, Wälder und Sehenswürdigkeiten gibt es reichlich. Alle haben jedoch eins gemeinsam, sie müssen für Mensch und Hund zu erleben sein. Ziele, bei denen Bodie nicht erwünscht war, wurden nur in Ausnahmefällen von Belinda besucht und immer musste gleichzeitig eine tolle Hundebetreuung vor Ort oder in der Nähe sein. Wer also richtig viel mit seinem vierbeinigen Freund unternehmen möchte und wem wichtig ist, dass Hund genau so viel Spaß hat, wie man selbst, der findet hier reichlich Anregungen.
Ich habe gestaunt, was es alles an Aktivitäten für und mit Hunden gibt! Ob das nur in Amerika so ist? Einiges erschien (bei aller Liebe zum Tier) schon fast ein wenig übertrieben. Ich bezweifle auch stark, dass man ohne entsprechenden finanziellen Hintergrund in der Lage ist, viele dieser Unternehmungen durchzuführen. Das war so ein Punkt, der mich häufig störte. Womöglich ist es nur Neid, aber auch wenn Belinda nicht müde wurde, die Unterschiede zwischen ihr und den „wirklich Reichen“ zu betonen, stieg sie zwischendurch in 5-Sterne-Nobelherbergen ab und ich schätze, dass der durchschnittliche Hundebesitzer mit Rechnungen für Futter und Tierarzt vollkommen ausgelastet ist und einige der hier beschriebenen Hunde-Tagesbetreuungen nie im Leben bezahlen könnte.
Neben den gemeinschaftlichen Aktivitäten geht es aber natürlich auch um die Wirkung, die das ganze auf Belindas Psyche hat. Da tut sich Erstaunliches, der beste Freund des Menschen kann schon therapeutische Wunder vollbringen. Eine schlichte Botschaft kommt schnell bei Belinda an: Hänge nicht nur deinen Gedanken nach, sondern lebe und genieße den Augenblick!
Amüsieren konnte ich mich beim Lesen auch. Belindas Verwandlung erfolgt nicht nur psychisch, sondern vor allem zu Beginn rein optisch. Sie ist, oder besser war, eine Frau, die niemals ungeschminkt und nicht angemessen gekleidet die Straße betreten hätte. Nun schlüpft sie, der Not gehorchend, in Jeans und Sportschuhe, weil man mit Pumps und Kleidchen nicht querfeldein durch die Natur kann. Und sie gewöhnt sich daran, ungestylt das Haus zu verlassen, da Bodie morgens mit dem Pinkeln nun mal nicht warten kann, bis sie sich zurechtgemacht hat. Zwangsläufig verschieben sich da die Perspektiven und man öffnet sich für neue Gedanken und Lebensweisen. Mit Belinda vor Bodie wäre ich mit Sicherheit nie warm geworden…
Fazit: Unterhaltsamer Roadtrip, perfekt für Hundefreunde.