„Unterwegs mit Bonhoeffer“ ist ein origineller und unheimlich bereichernder Ansatz, dem Menschen Bonhoeffer, aber auch den großen Fragen des Lebens (die ihn damals ebenso umtrieben wie uns heute) nachzuspüren und sich darauf einzulassen.
Gemeinsam mit Martin Schramm habe ich mich auf den Weg
gemacht, den drei wesentlichen Stationen auf Dietrich Bonhoeffers Weg zu begegnen – der Insel Fanö, den…mehr„Unterwegs mit Bonhoeffer“ ist ein origineller und unheimlich bereichernder Ansatz, dem Menschen Bonhoeffer, aber auch den großen Fragen des Lebens (die ihn damals ebenso umtrieben wie uns heute) nachzuspüren und sich darauf einzulassen.
Gemeinsam mit Martin Schramm habe ich mich auf den Weg gemacht, den drei wesentlichen Stationen auf Dietrich Bonhoeffers Weg zu begegnen – der Insel Fanö, den Seminarorten Zingst und Finkenwalde sowie Berlin, seiner Heimatstadt und letzten Etappe vor dem KZ. Dabei war mir bewusst, dass mich keine Biografie im klassischen Sinn erwartet und der Autor den Leser vielmehr auf seinen persönlichen Reflektionsprozess und „Pilgerweg“ mitnimmt. Ich habe mich daher gern eingelassen auf die Fragen und Denkanstöße – jedes Kapitel endet mit dem kurzen Abschnitt „Stationen auf meinem Weg der Nachfolge“, wo das Gelesene noch vertieft und weitergedacht werden kann.
Nach dieser kurzen Beschreibung werden die meisten sicherlich schon ahnen, dass dies kein Buch ist, dass man „im Galopp“ durchreitet, sondern eher im Schritt- und manchmal auch im Schneckentempo zu sich nimmt. Ich habe mir dafür insgesamt mehrere Wochen Zeit gelassen und empfand das als sehr gut so. Da die Kapitel zwar aufeinander aufbauen, aber in sich abgeschlossen sind und insgesamt auch gut gegliedert, ist es problemlos möglich, auch nach einer Lesepause wieder direkt einzusteigen.
Letztlich war ich doch positiv überrascht, wie viel Biografisches Schramm in sein Buch einfließen lässt, und zwar im doppelten Sinne: Der Leser erfährt zum einen viel über Bonhoeffers Leben, weshalb das Buch sich auch für Leute eignet, die bisher noch nicht so viel über den berühmten Pastor und Märtyrer im Dritten Reich wissen. Zum anderen gibt der Autor auch viel von sich preis, wird sehr persönlich – und gerade das macht meiner Meinung nach auch das Buch so echt und lesenswert. Dadurch, dass der Autor sich öffnet und dem Leser nahekommt, als Wegbegleiter, Suchender, Ringender, kann dieser sich auch selbst leichter öffnen und die Fragen und Impulse für sich persönlich reflektieren.
Ich kann „Unterwegs mit Bonhoeffer“ nur wärmstens empfehlen – als Begleitbuch im Urlaub, bei einem Neubeginn jeglicher Art, für Stille- und Auszeiten oder -tage, ebenso wie für den „ganz normalen“ Alltag. Es lohnt sich, sich mit Martin Schramm auf den Weg zu machen. Wer ein offenes Herz hat, wird dabei Gott begegnen.