Es ist schon etwas Wahres in dem Satz, dass Liebe und Poesie Hand in Hand gehen. Und dennoch meine ich, dass die Poesie eher einem Flug des Nachtfalters zu den Sternen gleicht. Ein irrwitziges Vorhaben mit dem Bewusstsein, das Ziel viel-leicht, ja sicher, nie zu erreichen und es dennoch immer wieder zu ver-suchen. Die Zeit der Dichter wird nie vorbei sein, weil es keine Sekunde, keinen Tag und kein Jahr ohne Gefühle gibt. Nein, die Poesie wird in dem Maße an Bedeutung gewinnen, je mehr wir wissen und je weniger Rätsel es noch auf unserem Planeten gibt. Je mächtiger unser Verstand ist, um so wichtiger wird die Poesie unserer Erde sein. Die Dichtung ist seit es Menschen gibt, ein fließender Strom, der immer mächtiger wird und seinen Schöpfern entgleitet. Denn die Malerei in Worten bewegt die Menschen, den Himmel und die Erde, ist, wenn es poetisch ausgedrückt wird, der Mondschein in der Finsternis des Alltags. Auch ein nüchterner Prosaiker ist nicht davor gefeit, dem Zauber der Sprache hin und wieder zu erliegen, so in meinem dritten Lyrikband. Er ist all den Pusteblumen gewidmet, denen ich auf meiner langen Reise durch die Jahre begegnet bin und die mir das Dasein schöner, reicher, erträglicher und fantasie-voller gemacht haben.Hartmut Moreike
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