Untitled lautet der häufigste Namenseintrag in den Registern zeitgenössischer Kunst. Dieser weit verbreitete Titel, der zugleich auf seine Abwesenheit verweist, ist ein bedeutsames Paradoxon. Tobias Vogt erforscht erstmalig die Genese dieses Titels und die Gründe für sein Aufkommen. Als Gegensatz zur importierten, europäischen Moderne verzichteten die Abstrakten Expressionisten in New York nach dem Zweiten Weltkrieg auf herkömmliche Benennungen für ihre Malerei. In Nummerierungen oder Metatiteln, welche die fragwürdig gewordene Vermittlung von Bedeutung reflektierten, fanden sie eine Lösung. Innerhalb des ökonomisch protegierten und konkurrenzgeprägten Kunstbetriebs kam es in der Folge zu absichtsvoll unbetitelten und sogar Untitled betitelten Werken.
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