Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlen muss, die offenkundige Ablehnung gegen die eigene Person zu durchleben. Obwohl die Männer von Rosemary Beach selbst Fehler begangen und letztendlich doch ihr Glück gefunden haben, so sind sie Nan gegenüber blind.
Charaktere:
Nan versteckt
ihre Verletzlichkeit hinter einer Maske aus Überheblichkeit, ebenso wie sie durch ihr äußeres…mehrIch mag mir gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlen muss, die offenkundige Ablehnung gegen die eigene Person zu durchleben. Obwohl die Männer von Rosemary Beach selbst Fehler begangen und letztendlich doch ihr Glück gefunden haben, so sind sie Nan gegenüber blind.
Charaktere:
Nan versteckt ihre Verletzlichkeit hinter einer Maske aus Überheblichkeit, ebenso wie sie durch ihr äußeres Erscheinungsbild, mit Souveränität und Selbstsicherheit zu überzeugen versucht. Mit ihrem Verhalten stößt sie die Menschen in ihrer Umgebung vor den Kopf. Dabei wünscht sie sich, trotz ihrer Schwächen akzeptiert und geliebt zu werden. Auch Cope versucht sie immer wieder von sich zu stoßen, doch dieser bleibt hartnäckig und kämpft um sie, sodass auch ihre Fassade langsam zu tauen beginnt, nur um festzustellen, dass sie erneut eine Schachfigur in einem Plan war.
Wenn man möchte, dass alles wie am Schnürchen läuft, muss man selbst eingreifen, dass ist Cope dank Majors Unzuverlässigkeit klar geworden. Er braucht dringend antworten und hat vor, diese von Nan zu bekommen, egal, welche Mittel er dafür einsetzen muss. Niemals hätte er dabei gedacht, dass diese sture Frau ihn dabei wirklich um den Finger wickeln könnte.
Major verhält sich wie ein pubertärer Teenager, der nicht weiß, was er will. Anders als gedacht, ist er nicht so raffiniert in seiner Vorgehensweise Nan gegenüber. Sie durchschaut seine fadenscheinigen Ausreden, jedoch weiß sie nicht den Grund für seine sporadischen Interessensschübe an ihr, ebenso wenig wie Major sich seiner Gefühle ihr gegenüber klar wird.
Schreibstil:
Die Bücher von Abbi Glines sind für mich immer wieder eine spannende und abenteuerliche Reise, die ich nur zu gerne verfolge. Ich liebe es in eine Welt einzutauchen, die einem so vertraut vorkommt, weil wir die Protagonisten der vorangegangenen Bände weiter in ihrer Entwicklung verfolgen können. Sie erschließen sich alle zu einer großen Familie, die eben diese Werte vermitteln, wonach zu Beginn ein jeder gesucht hat: Liebe, Zusammenhalt und Wärme.
Nan schien immer ein Außenseiter zu sein, was mir trotz ihrer Eigenschuld an dieser Situation sehr leid getan hat. Sie lebt inmitten von all dem, was sie sich wünscht und dennoch nicht hat. Sie ist immer wieder als Mittel zum Zweck missbraucht worden und hat mit ihren Gefühlen gespielt. Kann man es ihr da wirklich übel nehmen, wenn sie sich abschottet um sich selbst zu schützen? Das Leben hat ihr übel mitgespielt und dennoch scheinen weder Major noch Cope darauf Rücksicht zu nehmen.
Major durchlebt hier eine Entwicklung die mir gut gefallen hat, auch wenn ich ihm gegenüber skeptisch bleibe und er mich hier des Öfteren, innerhalb von Sekunden, von Null auf Hundert gebracht hat. Wie heißt es so schön, manchmal wissen wir erst wie wichtig uns jemand ist, wenn wir ihn verlieren. An diesen Punkt angelangt verhält er sich dann allerdings endlich so, wie es von Anfang an richtig gewesen wäre. Cope hingegen ist zwar um einiges disziplinierter, dabei aber auch weniger wankelmütig. Er verfolgt sein Ziel ohne Rücksicht auf Verluste, denn in seinem Plan ist Nan nur eine Marionette. Die Autorin hat Nans Fassade hier zum rechten Zeitpunkt einen Knacks gegeben, welcher es Cope ermöglicht, dass erste Mal einen Teil ihres wahren Ichs zu erfassen.
Lediglich eine Szene hat mir in seiner Ausarbeitung nicht gefallen, denn diese schien einfach zu sehr an den Haaren herbeigezogen. Majors Auftrag soll auch sein Schicksal sein und für Nan eine Belastungsprobe ihrer Nerven. Eine Inszenierung, die wir augenscheinlich hautnah miterleben und bei der ich mich am Ende des Buches angekommen, gefragt habe, wie das möglich war.
Nichts desto trotz war es schön, sich erneut in die von Abbi Glines geschaffene Welt entführen zu lassen und Nans wahres Ich zu erleben, das so lange verborgen war und von vielen missverstanden wurde.