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Visuelle Medienkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation unserer gegenwärtigen Kultur. Der vorliegende Band stimmt dabei nicht in die Klage über das von der Bilderflut erzeugte sekundäre Analphabetentum und das vermeintliche Verschwinden der Wirklichkeit in ihren perfekten Simulationen ein. Ebensowenig aber affimiert er die viel beschworene Effizienz visueller Kommunikation oder die Verallgemeinerung der ästhetischen Freiheit des schönen Scheins als solche. Versucht wird vielmehr - jenseits des programmatischen Ikonoklasmus der Moderne und der verträumten Idolatrie der Postmoderne -…mehr

Produktbeschreibung
Visuelle Medienkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation unserer gegenwärtigen Kultur. Der vorliegende Band stimmt dabei nicht in die Klage über das von der Bilderflut erzeugte sekundäre Analphabetentum und das vermeintliche Verschwinden der Wirklichkeit in ihren perfekten Simulationen ein. Ebensowenig aber affimiert er die viel beschworene Effizienz visueller Kommunikation oder die Verallgemeinerung der ästhetischen Freiheit des schönen Scheins als solche. Versucht wird vielmehr - jenseits des programmatischen Ikonoklasmus der Moderne und der verträumten Idolatrie der Postmoderne - Bedingungen und Kriterien einer visuellen Medienkompetenz zu bestimmen, die Grundlage produktiver und reflektierter Interventionen im gegebenen kulturellen Kontext sein können.

Es geht u.a. um die Verkabelung des Britischen Empire und den bemerkenswerten Zusammenhang zwischen mathematischen Formalisierungen elektromagnetischer Phänomene und kulturwissenschaftlichen Reflexionen über die Zerstörung des Denk- und Vorstellungsraumes, die diese Urgeschichte moderner Telekommunikation begleitet haben; um die Geschichte und aktuelle Relevanz der Kartographie als Visualisierungsmodell, um Programmiersprachen des Internets, ihre Affinität zu Schrift und Bild und die Perspektiven von Bilddatenbanken und Bildsuchmaschinen; um verschenkte Möglichkeiten in den Internetauftritten großer Museen und bewusst für Revisionen offen gehaltene Prozesse künstlerischer Auseinandersetzung mit dem Internet; um bodies in (e)motion und ihr Verhältnis zu den Medien visueller Darstellung, die auf sie zuzugreifen versuchen; um berühmte Bilder und topoi der Entscheidung und ihre Aussagekraft für die Beurteilung der aktuell möglichen Freiheit visueller Entscheidungen.
Autorenporträt
Arthur Engelbert habilitierte im Fachgebiet Medientheorie und Kunstwissenschaft und lehrt an der Fachhochschule Potsdam. Neben interdisziplinären Studien zur zeitgenössischen Kunst leitet er seit 1999 ein Forschungsprojekt, das kulturelle Transfers zwischen Kulturen und Künsten untersucht.