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In the first half of the twentieth century, urban design under the influence of European dictatorships not only served to support the rulers in their own country, but also to gain the recognition of the democratic states. After the National Socialist regime came to power in Germany, urban design increasingly became the trump card in the competition amongst the large dictatorships in Europe - almost as in the time of absolutism. Irrespective of all conflicts and political orientations, there was an intense exchange of ideas amongst the states in Europe. It is therefore not adequate to make an…mehr

Produktbeschreibung
In the first half of the twentieth century, urban design under the influence of European dictatorships not only served to support the rulers in their own country, but also to gain the recognition of the democratic states. After the National Socialist regime came to power in Germany, urban design increasingly became the trump card in the competition amongst the large dictatorships in Europe - almost as in the time of absolutism. Irrespective of all conflicts and political orientations, there was an intense exchange of ideas amongst the states in Europe.
It is therefore not adequate to make an assessment just from the point of view of the dictatorships. The overarching view helps to understand the special characteristics of each dictatorship and also disproves some simplified interpretations of their respective approaches to urban design. That is not just of historic interest; the discussion of the issue of dictatorships is always also an expression of our social condition, our commemorative culture, our ability to recognize old and new forms of dictatorship - even today!
The book discusses the state of research into urban design under five dictatorships during the first half of the twentieth century, and presents new research results based on examples.
Der Städtebau der europäischen Diktaturen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts diente nicht nur der Herrschaftssicherung im eigenen Lande, sondern auch der Anerkennung durch die demokratischen Staaten. Nach der Machtübergabe an das nationalsozialistische Regime geriet er mehr und mehr zur Trumpfkarte im Wettbewerb unter den großen Diktaturen Europas - fast wie in der Zeit des Absolutismus. Jenseits aller Konflikte und politischer Orientierungen bestand ein intensiver fachlicher Austausch unter den Ländern Europas.
Eine nur nationale Sichtweise auf die Diktaturen ist daher nicht hinreichend. Der übergreifende Blick trägt nicht nur dazu bei, die Besonderheiten der jeweiligen Diktatur zu klären, er weist auch manch vereinfachtes Verständnis von deren Städtebau zurück. Das ist keineswegs nur von historischem Interesse: Die Auseinandersetzung mit Diktaturen ist immer auch Ausdruck unserer gesellschaftlichen Verhältnisse, unserer Erinnerungskultur, unserer Fähigkeit, alte und neue Formen von Diktatur zu erkennen - auch heute!
Das Buch diskutiert den Stand der Forschung zum Städtebau von fünf Diktaturen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und präsentiert exemplarisch neue Forschungsergebnisse.


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Autorenporträt
Harald Bodenschatz, Center for Metropol.Studies TU Berlin; Welch Guerra, Bauhaus-Institut; Piero Sassi, Bauhaus-Universität Weimar

Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Und die Steine sprechen doch

Die neoklassizistisch-monumentalen Bauformen aus den dreißiger und vierziger Jahren mögen zwar sattsam bekannt sein. Wie sich aber Querbezüge und Wechselwirkungen zwischen Mussolinis Italien und Francos Spanien, dem Portugal von Salazar, der Sowjetunion stalinistischer Prägung und dem Naziregime in baulich-räumlichen Kondensaten niederschlagen: Das ist letztlich wenig erforschtes Terrain. Der forcierte Umbau Roms etwa war nur eine Facette in den Unternehmungen des Duce. Was umgekehrt heißt: Um zu verstehen, was den italienischen Faschismus im Kern ausmacht, muss man seine planerischen Leitbilder analysieren - zumal sie stets auch die propagandistische Aufwertung des Regimes implizierten. Was einen demokratischen Städtebau von einem diktatorischen unterscheidet, sind nicht unbedingt seine Bildwerte. Vergleichen muss man eher die Entstehungsbedingungen und gesellschaftlichen Zielsetzungen. Die Steine sprechen, so lautet eine römische Sentenz - aber, so wäre zu ergänzen, nur zu dem, der ihre Geschichte kennt. Dass der gesellschaftliche Memorialschatz diese Historie in vielen Fällen unterdrückt, ausblendet und reduktionistisch aufbereitet, dürfte der wesentliche Antrieb hinter diesem instruktiven Band sein, der zunächst einmal breitere Kontexte herstellen und über "Stadtproduktion" als politisches Feld aufklären will.

kalt.

"Urbanism and Dictatorship". A European Perspective". Hrsg. von Harald Bodenschatz, Piero Sassi, Max Welch Guerra. Birkhäuser Verlag, Basel 2015. 248 S., Abb., br., 29,95 [Euro].

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