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Beim Wandern im Gotthardkanton Uri bewegen wir uns nicht nur in der Landschaft, sondern auch in der Zeit. Uri hat alles zu bieten, und dieses Buch lädt ein zu einer 'Weltreise zu Fuß'.Dieses Wanderbuch umfasst 22 Wandertouren, die von den mythenumrankten Gotthardhöhen bis zu den Gestaden des Urnersees reichen. Wasser und Gestein sind allgegenwärtig, den Gotthard lassen wir nie hinter uns, die Gletscher und Firne verleihen frischen Aufwind, der Urnersee erinnert an eine Fjordlandschaft, der Bristen verschafft Orientierungshilfe, abgelegene Täler wie das Schindlachtal lassen mehr als nur eine…mehr

Produktbeschreibung
Beim Wandern im Gotthardkanton Uri bewegen wir uns nicht nur in der Landschaft, sondern auch in der Zeit. Uri hat alles zu bieten, und dieses Buch lädt ein zu einer 'Weltreise zu Fuß'.Dieses Wanderbuch umfasst 22 Wandertouren, die von den mythenumrankten Gotthardhöhen bis zu den Gestaden des Urnersees reichen. Wasser und Gestein sind allgegenwärtig, den Gotthard lassen wir nie hinter uns, die Gletscher und Firne verleihen frischen Aufwind, der Urnersee erinnert an eine Fjordlandschaft, der Bristen verschafft Orientierungshilfe, abgelegene Täler wie das Schindlachtal lassen mehr als nur eine Ahnung von Wildnis aufkommen.Zahlreiche Zeugnisse der wechselvollen Geschichte des Kantons Uri sind erhalten geblieben und haben sich im Laufe der Jahrhunderte zu ausgewachsenen Mythen entwickelt. Im Auf und Ab über Stock und Stein kreuzen sie unsere Pfade: der Tell, Schiller und Goethe, 'Der goldene Ring', Dätwyler, König Ludwig, der Leibhaftige himself, die Generäle Suworow und Guisan, die Schöpferin der Alpenmode, das Rütli, die Korporationen und viele mehr ...Zahlreiche Gasthäuser und Beizli locken die Wandersleute an, und das dichte Wanderwegnetz, das auch die abgeschiedenen Seitentäler mit einbezieht, ist eine ausgezeichnete Voraussetzung für Streifzüge über Berg und Tal.
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.10.2007

Dreitausend Meter über dem Meer

Über Jahrhunderte Synonym für spektakuläre Reiseerlebnisse, gilt der Gotthard dem heutigen Touristen nur noch als staugefährdetes Nadelöhr auf dem Weg nach Süden. Dass der Kanton, den man dabei möglichst schnell hinter sich lassen will, Uri heißt, weiß kaum noch jemand. Höchste Zeit also für ein Wanderbuch, das die Gegend an der Wetter-, Wasser- und Kulturscheide zwischen Nord- und Südeuropa ins Bewusstsein zurückholt - und zwar in allen ihren Facetten: im Hinblick auf die naturräumlichen und verkehrsgeschichtlichen Aspekte ebenso wie auf ihre identitätsstiftende Bedeutung für die Schweizer - der demokratisch organisierte mittelalterliche Saumtransport über den Gotthard gilt als eine der beiden Wurzeln der Eidgenossenschaft. Die andere ist das historische Ereignis des Rütlischwurs, das sich ebenfalls auf Urner Boden ereignet haben soll. Verklärende Mythenpflege muss man beim Zürcher Rotpunktverlag jedoch nicht befürchten. Reto Solèr, in einem abgelegenen Seitental Graubündens geboren, betrachtet die Wiege des Schweizer Nationalbewusstseins aus gehöriger Distanz und lenkt den Blick auch auf die weniger romantische Gegenwart - auf einen Kanton mit massiven Strukturproblemen, der sich in den höheren Lagen zunehmend entvölkert. Ausführlich dargestellt werden jedoch auch die positiven Ansätze, mit der sich die im touristischen Windschatten liegende Region zu positionieren versucht. Das Projekt "Wasserwelten Göschenen" etwa, an dem der Autor maßgeblich mitgearbeitet hat. Durch diese Initiative wurde das vergessene Göschenertal innerhalb weniger Jahre zum Modellort für Umweltbildung und Naturerlebnis rund um das Thema Wasser. An insgesamt neunundachtzig Stationen wird das Element aus allen möglichen Perspektiven beleuchtet - als Gestalter der Landschaft, als Lebensraum oder Naturgefahr, aber auch als wirtschaftliche Ressource. Thematisiert werden zudem die Folgen des Alpentransits - die immensen Probleme, die der Gütertransport auf der Straße für die Alpenbewohner bringt, und die klugen Strategien, mit der sich die Schweiz beispielhaft von den straßenfixierten EU-Nachbarn abhebt. Der innovativste Ansatz zur Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene findet sich wieder einmal am Gotthard. Es ist der im Bau befindliche 57 Kilometer lange Basistunnel vom Urner Amsteg ins Tessin. Er verläuft sechshundert Meter unter dem Niveau des bestehenden Bahntunnels. Vor allem ist das Buch aber ein gelungener Wanderführer mit übersichtlichen Kartenskizzen und allen Informationen, die man unterwegs braucht: von Anstiegszeiten über Alternativstrecken bis hin zur Anbindung an den öffentlichen Verkehr. Adressaten der zweiundzwanzig ausführlich beschriebenen Routen sind nicht gerade Alpinisten, Erfahrung im Bergwandern sollte man dennoch haben. Schließlich bewegt man sich in Höhen bis zu dreitausend Metern. Zu den Vorschlägen gehören aber auch eher sanfte Wanderungen im Umfeld des Urner Sees. Als Tagestouren konzipiert, lassen viele von ihnen sich auch zu mehrtägigen Touren oder sogar zu einer großen Runde durch eine überraschend intakte Bergwelt kombinieren - eine Bergwelt mit immerhin siebzehn Auengebieten und Gletschervorfeldern, die als Landschaften von nationaler Bedeutung registriert sind. Die eindrucksvollen Farbfotos machen klar, was all denen entgeht, die hier einfach nur durchreisen.

fitz

"Uri - Gotthard. Vom Mythos zur Moderne. 22 Wanderungen in der Urschweiz" von Reto Solèr. Rotpunktverlag, Zürich 2007. 292 Seiten, zahlreiche Fotos. Broschiert, 26 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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