Einem mittelalterlichen Bischof quasi beim Regieren zusehen - die Urkunden des Verdener Bischofs Johann III. machen dies in hohem Maße möglich.Obwohl der zurückgetretene Bischof Heinrich II. noch im Bistum Verden lebte, amtierte bereits sein Nachfolger Johann III. von Asel, der zuvor an der päpstlichen Kurie in Rom tätig gewesen war. Dieser nahm aufgrund seines enormen Reichtums, virtuoser Finanzgeschäfte, exzellenter Kenntnisse des Kirchenrechts und erstaunlichen bergbautechnischen Wissens eine Ausnahmestellung unter den Zeitgenossen ein.Dieser dreiteilige Band umfasst nun erstmals das ganze Spektrum urkundlicher Quellen der Bischöfe und des Domkapitels von Verden der Jahre 1426-1470. Er enthält eine große Zahl an Urkunden aus 82 in- und ausländischen Archiven und Bibliotheken. Neben Chroniken oder Rechnungsbüchern, findet sich auch Überraschendes, wie bisher unbekannte Quellen zur frühen Geschichte der Bergwerke und Erzhütten des Rammelsbergs bei Goslar, an denen Johann von Asel bedeutende Anteile besaß. Erstmals gedruckt wird auch das kirchenhistorisch bedeutende Konkordat zwischen Bischof Johann III. von Verden und Papst Eugen IV. von 1445, bei dem es sich um das älteste Konkordat handelt, das jemals zwischen einem deutschen Bischof und einem Papst abgeschlossen wurde.
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»Verden war unter den Bistümern der mittelalterlichen Reichskirche gewiss nicht das bedeutendste, aber dieses Urkundenbuch sichert ihm als Forschungsgegenstand einen hohen Rang!« (Enno Bünz, Neues Archiv für sächsische Geschichte, 91/2020) »beeindruckt sofort durch sein Materialreichtum.« (Adolf E. Hofmeister, Bremisches Jahrbuch Bd. 100, 2021)