In einer von vielfältigen Zukunftsängsten bedrückten Zeit, die den menschlichen Intellekt wie einen Götzen anbetet, fragen wir uns: Welche Rolle spielt die Liebe für unser Leben wie auch für die Schöpfung als einem Ganzen? Dieses Buch stellt die Liebe als den Kern der Wirklichkeit allen kosmischen Lebens ins Zentrum seiner Darlegungen und beleuchtet sie, von den kosmologischen bis zu den theologischen Dimensionen unserer Existenz, als jene unwiderstehliche Anziehungskraft, die uns unmittelbar ins Herz Gottes führt. Ilia Delio, Professorin der Theologie, promovierte Biologin und Neuropharmakologin sowie Autorin von rund zwei Dutzend Sachbüchern, setzt sich seit Jahrzehnten mit der Frage der Vereinbarkeit von Wissenschaft und Religion auseinander und steht für eine neue Theologie, die sich ohne doktrinäre Scheuklappen dem Wesentlichen zuwendet. Hier skizziert sie die Liebe als Urkraft eines Universums, dessen Evolution zu immer höherem Bewusstsein voranschreitet, aber ihr Potenzial nicht zu erreichen vermag ohne die bewusste Anstrengung des Menschen, dessen Vervollkommnung ihr Ziel ist. »Von aller Ewigkeit her wollte Gott ein Anderes lieben, nicht nur in Gottes eigenem dreifaltigen Leben, sondern in der unendlichen Vollkommenheit der Liebe, dem göttlichen Verlangen, die Liebe mit einem Geschaffenen zu teilen. Die Inkarnation ist die Fülle der göttlichen Liebe. Gott macht aus Gottes eigentlichem Selbst der Welt ein ewiges Geschenk. Dass die göttliche Liebe die Welt ausdrückt oder in Worte fasst, heißt, dass die Welt seit Ewigkeit her im Herzen Gottes ist; die Materie ist im Geist Gottes, bevor sie die Erde unseres Lebens formt. Gottes Herz voller Liebe explodiert im Urknall und geht nach und nach auf zur Entwicklung des Bewusstseins.«
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