Der Autor Dr. George M. Lamsa wuchs im altbiblischen Milieu Zentral-Kurdistans auf. Das Aramaeische war seine Muttersprache, wie es auch jene von Jesu und der Apostel war. Nachdem er die Archbishop of Canterbury's Colleges in Persien und der Türkei absolviert und die Universität von Istanbul besucht hatte, emigrierte er nach Amerika wo er seine Studien fortsetzte und an der Pennsylvania-Universität abschloss und Professor für Aramaeisch wurde. Mit seiner Erkenntnis weicht Lamsa von einem traditionellen theologischen Lehrsatz ab, nach dem die griechischen Manuskripte die ältesten uns zugänglichen Aufzeichnungen des Neuen Testaments sein sollten. Für seine Übersetzung und Kommentare bezog der Autor sich ausschliesslich auf die Estrangelo-Bibelhandschriften, in denen kein einziges europäisches (griechisches oder lateinisches) Wort vorkommt. Die Ur-Peschitta besitzt in ihrem Neuen Testament einen für sie typischen Kanon und ist nicht zu verwechseln mit der später von ihr abgeleiteten, in Jakobitenschrift aufgezeichneten und bereits frühzeitig unter europäischem Einfluss textlich veränderten Peschitto, die kurz nach dem Jahre 1700 durch den Maroniten Assemani aus dem Libanon in den Vatikan gebracht wurde. Sie ist auch keine Übersetzung griechischer oder lateinischer Texte ins Syrische, denn sonst müsste sie ja inhaltlich mit ihnen identisch sein und könnte uns niemals dem biblischen Urtext näherbringen, was sie tatsächlich tun können.