Der Katalog "Meer ohne Horizont" dokumentiert anhand von Fotografien und Essays die Werke von UrsulaNeugebauer ab 2018 und ist der dritte Band in einer Reihe "aus der Haut gefahren" und "L'Inconnue", die2006 begonnen wurde. Der Hauptteil des Katalog bildet das Kapitel "schwarzer Schnee".Seit 1998 besuchte Ursula Neugebauer regelmäßig das polnische Dorf Dzwonów, ehemalsSchellendorf, im damaligen Niederschlesien, wo ihre Mutter 1931 geborenund bis 1945 aufgewachsen, jedoch nach der Flucht in den WestenDeutschlands bis zu ihrem Tod 1999 selbst nie mehr gewesen ist.Die heutigen Dorfbewohner stammen ursprünglich aus der Ukraine, demdamaligen Ostpolen, welches von der Sowjetunion nach dem ZweitenWeltkrieg beansprucht wurde, verbunden mit der Zwangsumsiedlung derpolnischen Bevölkerung. Die Arbeit schwarzer Schnee verbindet assoziativskulpturale und filmische Elemente, denen eine jahrelange Recherche zugrundeliegt. Das Schweigen der Mutter und die Erzählungen der jetzigenBewohner des Dorfes, mit ihren eigenen Fluchterfahrungen, überlagern unddurchringen sich: eine Epigenetik, die invasiv die umgebende Vegetation miteinbezieht und zu einer allumfassenden Schicksalsgemeinschaft wird.
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