Hegel ist wieder populär. Einst als Persona non grata der jüngeren analytischen Philosophie geächtet, gilt er heute als Vordenker des (Neo)Pragmatismus und Wegweiser von der Philosophie der Neuzeit in die Moderne. Dementsprechend wird seit einigen Jahren versucht, sein Denken für die gegenwärtige analytische Philosophie fruchtbar zu machen. Eine wichtige Pointe findet dabei jedoch relativ wenig Beachtung: Hegel wendet sich gegen die erkenntnistheoretisch problematische Dualität von Sein und Denken und damit gegen die Annahme, dass es unbegriffliches Wissen von der Welt gäbe. Die "zweite Revolution der Denkungsart" besteht darin, die epistemische Relevanz des begreifenden Denkens herauszustellen und das Urteil als elementare Form des Erkennens zu disqualifizieren. Innerhalb der Arbeit wird die Begriffs- und Urteilslehre der "Wissenschaft der Logik" einer genauen Untersuchung unterzogen, um die "Funktionen des Begriffs" - Urteilen und Begreifen - in ihrer theoretisch zentralen Stellung zu rekonstruieren.