»Das beste Buch, das ich je über die Geschichte des Lebens auf der Erde gelesen habe.« Tom Holland
Tropische Wälder in der Antarktis. Ein Wasserfall von unvorstellbarer Größe, der das trockene Mittelmeerbecken mit Leben füllt. Eine Python, die in der kenianischen Savanne frühe Verwandte des Menschen auf Bäume jagt. Die Vergangenheit ist lebendig - und sie hinterlässt Spuren. Der Paläontologe Thomas Halliday entziffert sie origineller denn je. Anschaulich lässt er verlorene Welten wiederaufleben, erklärt, wie Ökosysteme entstehen und verschwinden, wie alte Spezies durch neue verdrängt werden, wie Lebewesen wandern, sich anpassen und entwickeln. In bester Nature-Writing-Tradition führt Halliday durch 500 Millionen Jahre Erdgeschichte und sieben Kontinente - und zeigt, wie wertvoll die fossilen Spuren auch für den Kampf gegen Klimawandel und Artensterben sind.
Tropische Wälder in der Antarktis. Ein Wasserfall von unvorstellbarer Größe, der das trockene Mittelmeerbecken mit Leben füllt. Eine Python, die in der kenianischen Savanne frühe Verwandte des Menschen auf Bäume jagt. Die Vergangenheit ist lebendig - und sie hinterlässt Spuren. Der Paläontologe Thomas Halliday entziffert sie origineller denn je. Anschaulich lässt er verlorene Welten wiederaufleben, erklärt, wie Ökosysteme entstehen und verschwinden, wie alte Spezies durch neue verdrängt werden, wie Lebewesen wandern, sich anpassen und entwickeln. In bester Nature-Writing-Tradition führt Halliday durch 500 Millionen Jahre Erdgeschichte und sieben Kontinente - und zeigt, wie wertvoll die fossilen Spuren auch für den Kampf gegen Klimawandel und Artensterben sind.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Wie das Mittelmeer sich vor 5,333 Millionen Jahren wieder mit Wasser füllte, wie es sich in der Welt des Kambriums im chinesischen Chengjiang von 525 Millionen Jahren lebte oder in der stark bewaldeten Antarktis des Eozän - davon, vom Werden und Vergehen früher Ökosysteme, erzählt der Paläobiologe Thomas Halliday in seinem neuen Buch mit großer Brillanz, lobt Rezensent Ulf von Rauchhaupt. Wie ein "guter Reiseführer" führt ihn Halliday durch die Epochen der Evolution, deren markanteste Entwicklungen er an Fossilienfunden beschreibt, so Rauchhaupt, der unvermutet auch mal vor Schwänen steht, die Elefanten überragen, und erklärt ihm die oft blitzschnellen Veränderungen der Biosphäre. Klimaaktivisten könnte es allerdings verstören zu erfahren, wie oft sich Ökosysteme mit, aber auch ohne Zutun des Menschen schon verwandelt haben, warnt der Kritiker noch.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.10.2022Vor den Totentempeln der Natur
Der in den Fossilien zu lesen weiß: Thomas Halliday führt kundig und erzählerisch gekonnt durch Landschaften der Erdgeschichte.
Von Ulf von Rauchhaupt
Am Ende des Miozäns, vor 5,333 Millionen Jahren, hatte sich unsere Stammeslinie bereits von jener der Schimpansen abgespalten. Noch waren unsere Vorfahren allerdings behaart und ohne Steintechnologie, doch liefen sie bereits auf zwei Beinen durch die Waldsavannen Afrikas. Dabei werden einige von ihnen auch an den nördlichen Rand des Kontinentes gekommen sein, und dort bot sich ihnen ein für unsere Augen gespenstischer Anblick: Ein paar Tausend Jahre zuvor hatte die Plattentektonik die Straße von Gibraltar abgeklemmt und das Mittelmeer in eine staubtrockene, salzverkrustete Tiefebene mit bis zu 80 Grad Celsius Lufttemperatur verwandelt. Dann öffnete sich die Meerenge eines Tages wieder: Vier Monate lang flutete Atlantikwasser die Ebene, kam aber nur bis zu einer Landschwelle auf der Höhe von Malta; so lief zunächst nur das westliche Mittelmeer voll. Dann schwappte das Wasser südlich von Sizilien plötzlich über die Schwelle und stürzte auf nur fünf Kilometer Breite 1500 Meter in die Tiefe. Ein volles Jahr dauerte es, bis auch Griechenland und Ägypten wieder am Meer lagen. So lange dröhnte hier der gewaltigste Wasserfall der Erdgeschichte.
Thomas Hallidays "Urwelten" lässt im Kopf des Lesers ständig solche unglaublichen Bilder entstehen. Zumeist tummeln sich darin freilich Tiere, denn Halliday, Jahrgang 1989, ist Paläobiologe und forscht über die Evolution der Säugetiere, derzeit an der University of Birmingham. "Urwelten" ist indes keines jener Sachbücher, die üppig bebildert durch die Erdzeitalter eilen, unter besonderer Berücksichtigung cooler Riesenformen wie des bizarren kambrischen Räubers Anomalocaris, des gewaltigen Panzerfischs Dunkleosteus aus dem Devon oder des Tyrannosaurus rex aus der späten Kreide. Tatsächlich kommen T. rex und Anomalocaris nur am Rande vor - und Dunkleosteus überhaupt nicht. Denn was Thomas Halliday hier unternimmt, ist viel näher an klassischer Geschichtsschreibung und muss sich auch in puncto schriftstellerischer Brillanz vor den großen Autoren dieses Genres nicht verstecken - nur dass seine Texte nicht dem Drama des Peloponnesischen Krieges nachgehen oder der Frage, wie es zum Ersten Weltkrieg kam, sondern dem Werden und Vergehen ganzer Ökosysteme.
Dabei ist auch seine Darstellung im Prinzip chronologisch. Sechzehn Kapitel widmet er aufeinanderfolgenden Erdzeitaltern - allerdings in umgekehrter Richtung. Hallidays Reisebeschreibungen, so versteht er sie selbst, beginnen daher sozusagen vor unserer erdgeschichtlichen Haustür im eiszeitlichen Pleistozän vor 20 000 Jahren, in einer noch nicht allzu fremden Welt mit vergleichsweise vertrauten Tieren, etwa den Mammuts, deren letzte Population auf der Wrangelinsel vor Sibirien noch existierte, als in Ägypten die Pyramiden entstanden. Von dort geht es zurück in immer fernere, seltsamere Welten, bis in die fast außerirdisch anmutende Heimstatt der Ediacara-Fauna vor 550 Millionen Jahren.
Die Ediacara besucht Halliday in den Flinders Ranges in Südaustralien. Auch die Besichtigung der anderen Erdzeitalter geht von einem bestimmten Fossilienfundort aus, um dort dessen vergangene Flora und Fauna vor dem geistigen Auge des Lesers heraufzurufen. Diese Fundorte sind nicht immer die jeweils berühmtesten. So lernt der Leser die Welt des Kambriums nicht im 505 Millionen Jahre alten Burgess Shale im Westen Kanadas kennen, den Stephen Jay Gould - ein anderer sprachmächtiger Urzeitforscher - einst berühmt gemacht hatte, sondern in den rund zwanzig Millionen Jahre älteren Formationen im chinesischen Chengjiang, die von großer Bedeutung für die aktuelle Forschung sind. Und im Eozän geht es nicht etwa in die Grube Messel bei Darmstadt, sondern in die damals üppig bewaldete Antarktis. Die vielen Urzeitenthusiasten bestens bekannte Hell-Creek-Formation in Nordamerika schließlich wird nicht ihrer spätkreidezeitlichen Fundschichten wegen besucht, die uns große Teile des Bestiariums aus "Jurassic Park" überliefert haben. Vielmehr führt Halliday seine Leser dorthin, um ihnen die Welt des frühen Paläozäns zu zeigen, als sich das Leben nach dem Desaster des großen Asteroideneinschlages am Ende der Kreidezeit wieder zu erholen begann.
An all diesen Stationen liest Halliday aus den "biologischen Hieroglyphen" vor, wie er Fossilien nennt - ohne sein Publikum über Gebühr mit paläontologischen Methodenfragen zu behelligen, was man ihm aber angesichts der Materialmenge nachsehen sollte. Stattdessen erzählt er, lässt die Vergangenheit auferstehen wie ein guter Reiseführer vor den Trümmern eines altägyptischen Totentempels.
Doch dabei bleibt es nicht. Halliday zieht von der jeweils besichtigten Fossillagerstätte Verbindungen zu der betreffenden Epoche insgesamt, von dieser zu späteren, dem Leser bereits vorgestellten Zeitaltern - darum die inverse Chronologie - und von dort zu allgemeinen Prinzipien der Evolution, nicht nur der Tier- und Pflanzenarten, sondern ganzer Ökosysteme. Zwar ist "Urwelten" reich an Kuriosem, ob es nun das enigmatische Tullimonstrum aus dem Karbon ist oder eine miozäne Insel, auf der die Schwäne größer sind als die Elefanten. Trotzdem ist Halliday eben kein paläobiologischer Herodot. Überall zeigt er komplexe Zusammenhänge auf, auch solche, die uns heute betreffen, da wir selbst die Biosphäre so schnell verändern, wie kaum ein natürlicher Prozess es auf globaler Skala je vermochte - von dem Asteroideneinschlag am Ende der Kreidezeit einmal abgesehen.
In seinem Schlusskapitel gibt sich Halliday optimistisch. Die Menschheit werde ihre ökologischen Probleme in den Griff bekommen, meint er, sei sie doch in der Lage, die Probleme zu erkennen, zu verstehen und vorherzusehen. Trotzdem hat er kein Buch geschrieben, das Klimaaktivisten viel Freude machen dürfte. Denn seine Erdgeschichtsschreibung macht auch deutlich, welch extreme Veränderungen unser Planet schon erlebt hat - ja, erleben musste, um zu dem zu werden, als den wir ihn heute gerne erhalten würden - und dass der Mensch schon in vorindustrieller Zeit Einfluss auf die Biosphäre nahm.
"Vom Menschen verursachte Veränderungen sind nichts Neues und können weitgehend als natürlich angesehen werden", schreibt Halliday. Denn wir gehören selbst zum Reich des Lebendigen. Sicher, auch er ist für konsequenten Klimaschutz, "die Ökosysteme, die in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts und vorher existierten, haben sich unwiderruflich verändert, aber die Schädigungen nehmen weiter zu. Je rascher und nachhaltiger wir handeln, desto überschaubarer wird der Schaden sein." Es sei nicht zu spät, die "Türme sind gefallen, aber die Kathedrale steht noch". Doch in Hallidays artigem Appell, es liege jetzt an uns, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, klingt ein elegischer Ton an. Vielleicht hat er einfach schon zu viele Kathedralen gesehen, aus denen schließlich Totentempel wurden.
Thomas Halliday: "Urwelten". Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte.
Aus dem Englischen von Hainer Kober. Hanser Verlag, München 2022. 464 S., Abb., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der in den Fossilien zu lesen weiß: Thomas Halliday führt kundig und erzählerisch gekonnt durch Landschaften der Erdgeschichte.
Von Ulf von Rauchhaupt
Am Ende des Miozäns, vor 5,333 Millionen Jahren, hatte sich unsere Stammeslinie bereits von jener der Schimpansen abgespalten. Noch waren unsere Vorfahren allerdings behaart und ohne Steintechnologie, doch liefen sie bereits auf zwei Beinen durch die Waldsavannen Afrikas. Dabei werden einige von ihnen auch an den nördlichen Rand des Kontinentes gekommen sein, und dort bot sich ihnen ein für unsere Augen gespenstischer Anblick: Ein paar Tausend Jahre zuvor hatte die Plattentektonik die Straße von Gibraltar abgeklemmt und das Mittelmeer in eine staubtrockene, salzverkrustete Tiefebene mit bis zu 80 Grad Celsius Lufttemperatur verwandelt. Dann öffnete sich die Meerenge eines Tages wieder: Vier Monate lang flutete Atlantikwasser die Ebene, kam aber nur bis zu einer Landschwelle auf der Höhe von Malta; so lief zunächst nur das westliche Mittelmeer voll. Dann schwappte das Wasser südlich von Sizilien plötzlich über die Schwelle und stürzte auf nur fünf Kilometer Breite 1500 Meter in die Tiefe. Ein volles Jahr dauerte es, bis auch Griechenland und Ägypten wieder am Meer lagen. So lange dröhnte hier der gewaltigste Wasserfall der Erdgeschichte.
Thomas Hallidays "Urwelten" lässt im Kopf des Lesers ständig solche unglaublichen Bilder entstehen. Zumeist tummeln sich darin freilich Tiere, denn Halliday, Jahrgang 1989, ist Paläobiologe und forscht über die Evolution der Säugetiere, derzeit an der University of Birmingham. "Urwelten" ist indes keines jener Sachbücher, die üppig bebildert durch die Erdzeitalter eilen, unter besonderer Berücksichtigung cooler Riesenformen wie des bizarren kambrischen Räubers Anomalocaris, des gewaltigen Panzerfischs Dunkleosteus aus dem Devon oder des Tyrannosaurus rex aus der späten Kreide. Tatsächlich kommen T. rex und Anomalocaris nur am Rande vor - und Dunkleosteus überhaupt nicht. Denn was Thomas Halliday hier unternimmt, ist viel näher an klassischer Geschichtsschreibung und muss sich auch in puncto schriftstellerischer Brillanz vor den großen Autoren dieses Genres nicht verstecken - nur dass seine Texte nicht dem Drama des Peloponnesischen Krieges nachgehen oder der Frage, wie es zum Ersten Weltkrieg kam, sondern dem Werden und Vergehen ganzer Ökosysteme.
Dabei ist auch seine Darstellung im Prinzip chronologisch. Sechzehn Kapitel widmet er aufeinanderfolgenden Erdzeitaltern - allerdings in umgekehrter Richtung. Hallidays Reisebeschreibungen, so versteht er sie selbst, beginnen daher sozusagen vor unserer erdgeschichtlichen Haustür im eiszeitlichen Pleistozän vor 20 000 Jahren, in einer noch nicht allzu fremden Welt mit vergleichsweise vertrauten Tieren, etwa den Mammuts, deren letzte Population auf der Wrangelinsel vor Sibirien noch existierte, als in Ägypten die Pyramiden entstanden. Von dort geht es zurück in immer fernere, seltsamere Welten, bis in die fast außerirdisch anmutende Heimstatt der Ediacara-Fauna vor 550 Millionen Jahren.
Die Ediacara besucht Halliday in den Flinders Ranges in Südaustralien. Auch die Besichtigung der anderen Erdzeitalter geht von einem bestimmten Fossilienfundort aus, um dort dessen vergangene Flora und Fauna vor dem geistigen Auge des Lesers heraufzurufen. Diese Fundorte sind nicht immer die jeweils berühmtesten. So lernt der Leser die Welt des Kambriums nicht im 505 Millionen Jahre alten Burgess Shale im Westen Kanadas kennen, den Stephen Jay Gould - ein anderer sprachmächtiger Urzeitforscher - einst berühmt gemacht hatte, sondern in den rund zwanzig Millionen Jahre älteren Formationen im chinesischen Chengjiang, die von großer Bedeutung für die aktuelle Forschung sind. Und im Eozän geht es nicht etwa in die Grube Messel bei Darmstadt, sondern in die damals üppig bewaldete Antarktis. Die vielen Urzeitenthusiasten bestens bekannte Hell-Creek-Formation in Nordamerika schließlich wird nicht ihrer spätkreidezeitlichen Fundschichten wegen besucht, die uns große Teile des Bestiariums aus "Jurassic Park" überliefert haben. Vielmehr führt Halliday seine Leser dorthin, um ihnen die Welt des frühen Paläozäns zu zeigen, als sich das Leben nach dem Desaster des großen Asteroideneinschlages am Ende der Kreidezeit wieder zu erholen begann.
An all diesen Stationen liest Halliday aus den "biologischen Hieroglyphen" vor, wie er Fossilien nennt - ohne sein Publikum über Gebühr mit paläontologischen Methodenfragen zu behelligen, was man ihm aber angesichts der Materialmenge nachsehen sollte. Stattdessen erzählt er, lässt die Vergangenheit auferstehen wie ein guter Reiseführer vor den Trümmern eines altägyptischen Totentempels.
Doch dabei bleibt es nicht. Halliday zieht von der jeweils besichtigten Fossillagerstätte Verbindungen zu der betreffenden Epoche insgesamt, von dieser zu späteren, dem Leser bereits vorgestellten Zeitaltern - darum die inverse Chronologie - und von dort zu allgemeinen Prinzipien der Evolution, nicht nur der Tier- und Pflanzenarten, sondern ganzer Ökosysteme. Zwar ist "Urwelten" reich an Kuriosem, ob es nun das enigmatische Tullimonstrum aus dem Karbon ist oder eine miozäne Insel, auf der die Schwäne größer sind als die Elefanten. Trotzdem ist Halliday eben kein paläobiologischer Herodot. Überall zeigt er komplexe Zusammenhänge auf, auch solche, die uns heute betreffen, da wir selbst die Biosphäre so schnell verändern, wie kaum ein natürlicher Prozess es auf globaler Skala je vermochte - von dem Asteroideneinschlag am Ende der Kreidezeit einmal abgesehen.
In seinem Schlusskapitel gibt sich Halliday optimistisch. Die Menschheit werde ihre ökologischen Probleme in den Griff bekommen, meint er, sei sie doch in der Lage, die Probleme zu erkennen, zu verstehen und vorherzusehen. Trotzdem hat er kein Buch geschrieben, das Klimaaktivisten viel Freude machen dürfte. Denn seine Erdgeschichtsschreibung macht auch deutlich, welch extreme Veränderungen unser Planet schon erlebt hat - ja, erleben musste, um zu dem zu werden, als den wir ihn heute gerne erhalten würden - und dass der Mensch schon in vorindustrieller Zeit Einfluss auf die Biosphäre nahm.
"Vom Menschen verursachte Veränderungen sind nichts Neues und können weitgehend als natürlich angesehen werden", schreibt Halliday. Denn wir gehören selbst zum Reich des Lebendigen. Sicher, auch er ist für konsequenten Klimaschutz, "die Ökosysteme, die in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts und vorher existierten, haben sich unwiderruflich verändert, aber die Schädigungen nehmen weiter zu. Je rascher und nachhaltiger wir handeln, desto überschaubarer wird der Schaden sein." Es sei nicht zu spät, die "Türme sind gefallen, aber die Kathedrale steht noch". Doch in Hallidays artigem Appell, es liege jetzt an uns, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, klingt ein elegischer Ton an. Vielleicht hat er einfach schon zu viele Kathedralen gesehen, aus denen schließlich Totentempel wurden.
Thomas Halliday: "Urwelten". Eine Reise durch die ausgestorbenen Ökosysteme der Erdgeschichte.
Aus dem Englischen von Hainer Kober. Hanser Verlag, München 2022. 464 S., Abb., geb., 28,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Eine abenteuerliche Bildungsreise ... Ein fabelhaftes Buch." Wolfgang Schneider, Tagesspiegel, 06.04.23
"Ungeheuer spannend und lehrreich" Erhard Schütz, der Freitag, 09.02.23
"In sechzehn ... Kapiteln malt der Paläontologe Thomas Halliday je ein Erdzeitalter zu einem packenden Epos aus." Daniel Di Falco, NZZ Geschichte, 02/2023
"Man kann sich nicht wirklich vorstellen, wie das war im Pleistozän, Miozän, Paläozän - aber man kann es mithilfe Thomas Hallidays wundersamem Buch versuchen." Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau, 20.12.22
"Wissenschaftlich herausragend, leicht lesbar und anschaulich." Linn Ritsch, Anzeiger, 16.12.22
"Trotz des immensen zeitlichen und inhaltlichen Bogens, der in dem Buch geschlagen wird, besticht es durch sprachliche Finesse und lässt die längst vergangenen Welten vor dem geistigen Auge neu aufleben." Der Standard, 14.12.22
"Dies ist ein umwerfendes Buch - umwerfend in der Faktendichte, umwerfend im poetischen Stil und umwerfend darin, wie es den Leser durchschüttelt. Es packt ihn, stopft ihn in eine Zeitmaschine und rast mit ihm durch 16 Erdzeitalter." Brigitte Neumann, Bayern 2 Diwan, 04.12.22
"Hallidays Vorstellungskraft und Wissen sind zum Glück groß genug. Mit leichter Hand wischt er den Staub weg, unter dem die Vergangenheit begraben liegt. Und was sehen wir: ganz großes Kino!" Hella Kemper, Zeit Wissen, 11/12 2022
"Halliday führt kundig und erzählerisch gekonnt durch Landschaften der Erdgeschichte. ... Was er hier unternimmt, ist viel näher an klassischer Geschichtsschreibung und muss sich auch in puncto schriftstellerischer Brillanz vor den großen Autoren dieses Genres nicht verstecken." Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ulf von Rauchhaupt, 15.10.22
"Halliday lässt durch anschauliche Schilderungen längst vergangene Welten wieder lebendig werden ... nur wenigen Experten gelingt es wie ihm, diese Urwelten mit einfachen Worten vor dem geistigen Auge neu zu erschaffen. ... Das Buch vermittelt jede Menge Wissen über ausgestorbene Arten, aber auch über die Evolution. Es lehrt Respekt vor der Vielfalt des Lebendigen." Michael Lange, Deutschlandfunk Kultur, 14.10.22
"Halliday macht deutlich: Wir können unsere Zeit nicht begreifen, ohne die Erdgeschichte zu studieren. ... Er schafft es sowohl Momentaufnahmen einzelner Epochen zu bieten als auch die großen Entwicklungslinien zu zeigen. ... Die Einsichten, die Halliday vermittelt, dürfte man so schnell nicht vergessen." Claudia Mäder, NZZ Online, 10.10.22
"Ungeheuer spannend und lehrreich" Erhard Schütz, der Freitag, 09.02.23
"In sechzehn ... Kapiteln malt der Paläontologe Thomas Halliday je ein Erdzeitalter zu einem packenden Epos aus." Daniel Di Falco, NZZ Geschichte, 02/2023
"Man kann sich nicht wirklich vorstellen, wie das war im Pleistozän, Miozän, Paläozän - aber man kann es mithilfe Thomas Hallidays wundersamem Buch versuchen." Sylvia Staude, Frankfurter Rundschau, 20.12.22
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"Trotz des immensen zeitlichen und inhaltlichen Bogens, der in dem Buch geschlagen wird, besticht es durch sprachliche Finesse und lässt die längst vergangenen Welten vor dem geistigen Auge neu aufleben." Der Standard, 14.12.22
"Dies ist ein umwerfendes Buch - umwerfend in der Faktendichte, umwerfend im poetischen Stil und umwerfend darin, wie es den Leser durchschüttelt. Es packt ihn, stopft ihn in eine Zeitmaschine und rast mit ihm durch 16 Erdzeitalter." Brigitte Neumann, Bayern 2 Diwan, 04.12.22
"Hallidays Vorstellungskraft und Wissen sind zum Glück groß genug. Mit leichter Hand wischt er den Staub weg, unter dem die Vergangenheit begraben liegt. Und was sehen wir: ganz großes Kino!" Hella Kemper, Zeit Wissen, 11/12 2022
"Halliday führt kundig und erzählerisch gekonnt durch Landschaften der Erdgeschichte. ... Was er hier unternimmt, ist viel näher an klassischer Geschichtsschreibung und muss sich auch in puncto schriftstellerischer Brillanz vor den großen Autoren dieses Genres nicht verstecken." Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ulf von Rauchhaupt, 15.10.22
"Halliday lässt durch anschauliche Schilderungen längst vergangene Welten wieder lebendig werden ... nur wenigen Experten gelingt es wie ihm, diese Urwelten mit einfachen Worten vor dem geistigen Auge neu zu erschaffen. ... Das Buch vermittelt jede Menge Wissen über ausgestorbene Arten, aber auch über die Evolution. Es lehrt Respekt vor der Vielfalt des Lebendigen." Michael Lange, Deutschlandfunk Kultur, 14.10.22
"Halliday macht deutlich: Wir können unsere Zeit nicht begreifen, ohne die Erdgeschichte zu studieren. ... Er schafft es sowohl Momentaufnahmen einzelner Epochen zu bieten als auch die großen Entwicklungslinien zu zeigen. ... Die Einsichten, die Halliday vermittelt, dürfte man so schnell nicht vergessen." Claudia Mäder, NZZ Online, 10.10.22