Debatten über gesellschaftliche Modernisierungsprozesse bestimmten den öffentlichen Diskurs der Weimarer Republik. Eine besondere Rolle nahmen dabei die in deutschen Zeitungen und Illustrierten erzeugten Bilder der USA und der Sowjetunion ein, die als Modernitätsprojekte wahrgenommen wurden. Hier setzt die Untersuchung von David Franz an, die widerstreitende Darstellungen beider Länder in den führenden deutschen Printmedien der Zeit miteinander vergleicht und in die gesellschaftlichen Bedingungen der Zwischenkriegszeit einbettet. Neben journalistischen Texten wurden auch bildliche Darstellungen untersucht. Damit trägt die Studie sowohl der bisher wenig beachteten Vorbildrolle der Sowjetunion als auch der Wirkmacht bildlicher Darstellungen in den Debatten der Weimarer Republik in besonderer Weise Rechnung. Sie zeichnet dadurch umfassender als bisher die Linien der über Modernisierungsprozesse in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik geführten Deutungskämpfe nach, die charakteristisch für die öffentliche Auseinandersetzung der Weimarer Republik waren.
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